Köln/Berlin.

. Um Favoriten- oder Außenseiterrollen haben sich die Eisbären Berlin noch nie geschert. Ob nun sie selbst als Titelverteidiger oder doch die in dieser Saison konstanteren Kölner Haie mit Vorteilen in die Finals der Deutschen Eishockey Liga gehen, ist dem Serienmeister herzlich egal. „Leichte Nervosität ist bei uns vorhanden, aber ein besonderer Druck liegt weder auf Köln noch auf uns“, meinte Frank Hördler am Freitag in lässigem Understatement. „Das Finale ist für beide Teams eine Riesensache.“ Der Verteidiger bleibt höflich - geht es nach dem Eisbären-Selbstverständnis, hat der silberne DEL-Meisterpokal aber außerhalb Berlins nichts verloren.

Sechsmal in acht Jahren jubelten die Eisbären - und prägten dabei ihr Image als nie aufgebendes Team. Beispiele gefällig: Mit einem Tor in der letzten Minute zum 1:1 und dem 2:1 in der Verlängerung feierten die Berliner 2008 in Köln ihren dritten Titel. Vor zwei Jahren rang Berlin Wolfsburg auswärts kurz vor Schluss nieder. 2012 vermieden die Eisbären in einem legendären Duell in Mannheim trotz 2:5-Rückstands im letzten Drittel den K.o. und wurden danach Meister.

Vor den Eisbären hat man in der DEL natürlich Respekt. Vor der am Sonntag (14.30 Uhr/ServusTV) in Köln beginnenden Best-of-Five-Serie kassierte die Mannschaft von Trainer Don Jackson sogar Lob von den Haien. Starspieler Marco Sturm sagte am Freitag im „Morgenmagazin“ der ARD, die Berliner „sind sicherlich Vorbild für uns alle“. Mit ihren sechs Meistertiteln sind die Eisbären dem früheren NHL-Star genau sechs Pokale voraus. Kampf und Leidenschaft, Taktik und Spielfreude - die finalen Partien dieser Saison versprechen ein Leckerbissen zu werden. Oder in den Worten von Köln-Coach Uwe Krupps „Das ist schon großes Kino!“