Duisburg/Bottrop.. Der Fußballverband Niederrhein hat aufgrund der nachträglich bekannt gewordenen Begleitumstände die vorläufige Sperre gegen Ikenna Onukogu aufgehoben. Onukogu, Torhüter des Fußball-Bezirksligisten Hertha Hamborn, war nach einem Flaschenwurf zuvor per einstweiliger Verfügung gesperrt worden.

Der Fußballverband Niederrhein hat eine Stellungnahme zum Fall „Onukogu“ herausgegeben: Der Verband dulde ausdrücklich und entschlossen keinerlei Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und beteiligt sich gemeinsam mit dem DFB und den Fußball-Landesverbänden aktiv im Kampf gegen Intoleranz.

Sollte sich herausstellen, dass es tatsächlich, wie berichtet, zu rassistischen Äußerungen und Anfeindungen gekommen ist, wird der Verband auf Grundlage seiner rechtlichen Möglichkeiten handeln, heißt es. All dem müsse jedoch eine ausführliche Sammlung und Prüfung von Informationen vorangehen.

Aufgrund des schwebenden Verfahrens und einer unklaren Sachlage habe der Fußballverband Niederrhein bislang auf eine Stellungnahme zum Fall des Hamborner Torhüters Ikenna Onukogu und der gegen ihn ausgesprochenen vorläufigen Sperre verzichtet.

PlatzangstFVN prüft die Angelegenheit

Zunächst sei festzuhalten, dass die einstweilige Verfügung der Bezirksspruchkammer gegen den Spieler Onukogu aufgrund der ihr zu diesem Zeitpunkt bekannten schriftlichen Unterlagen zu dem Spiel (Spielbericht, Sonderbericht) erfolgte. Durch den Spielabbruch und den Sonderbericht sei eine vorläufige Sperre gegen den vermeintlichen Verursacher bis zur Verhandlung des Falles eine satzungskonforme und durchaus übliche Verfahrensweise.

Erst durch die Medienberichte in Folge der vorläufigen Sperre, über angebliche rassistische Anfeindungen dem Spieler Onukogu  gegenüber, sei der FVN aufgefordert worden, die Angelegenheit zu prüfen.

Das Präsidium habe daher in seiner gestrigen Sitzung ein Verfahren bei der Bezirksspruchkammer gegen den Verein Dostlukspor Bottrop, dessen Zuschauer für die rassistischen Beleidigungen verantwortlich sein sollen,  eingeleitet. Das bereits für den 04. April 2013 terminierte Verfahren wegen des Spielabbruchs werde damit die gesamten Umstände zu verhandeln haben, einschließlich des Rassismus Vorwurfes.

Vorläufige Sperre gegen Onukogu aufgehoben

Aufgrund der nunmehr nachträglich bekannt gewordenen Begleitumstände habe der Bezirksspruchkammervorsitzende die vorläufige Sperre gegen Ikenna Onukogu aufgehoben. Der Spieler stehe seinem Verein somit wieder zur Verfügung.

Durch die in den Medien geschilderten Sicht der Dinge, bilde sich in der Öffentlichkeit sehr oft eine Meinung. Medienberichterstattung dürfe aber nicht Grundlage für (sport-)gerichtliche Entscheidungen, hieß es weiter.

Ziel aller Instanzen sei es, einen sicheren, fairen und gerechten Spielbetrieb garantieren zu können. Unter diesen Grundsätzen werde auch der Fall des Spielers Onukogu behandelt.

Onukogu warf Plastikflasche ins Publikum

Onukogu war zuvor per einstweiliger Verfügung gesperrt worden. Der Nigerianer sah sich in Bottrop permanenten rassistischen Anfeindungen aus dem Publikum ausgesetzt und wurde nach eigenen Angaben mit Gegenständen beworfen. Der Keeper warf danach eine Plastikflasche ins Publikum.