Essen. Zum einen passt die Fußball-WM in kaum ein Land so gut wie nach Brasilien. Zum anderen gab es noch nie Olympische Spiele in Südamerika. Von der Förderung der Sportbegeisterung durch eine Vergabe im Doppelpack kann gerade Deutschland schwärmen. Ein Kommentar.
Natürlich kann man Wasser in den Wein gießen und sagen: Sowohl die Fußball-WM 2014 als auch die Olympischen Sommerspiele 2016 nach Brasilien zu vergeben, sei eine Verschwendung der Ressourcen. Auch andere Nationen sollten zum Zug kommen.
Vielleicht nicht ganz verkehrt, aber eben auch nicht ganz richtig. Zum einen gab es noch nie Olympische Spiele in Südamerika, es wurde also Zeit dafür. Zum anderen passt die Fußball-WM in kaum ein Land so gut wie nach Brasilien, der Heimat des Zauberfußballs. Die WM in Brasilien ist damit der Gegenentwurf zur WM 2022 in Katar, dem Modellversuch in einem reichen Wüstenstaat.
Auch die Kritik am Thema Vergabe im Doppelpack lässt sich entkräften. Denn gerade Deutschland kann davon schwärmen, wie sehr Olympia und Fußball-WM im eigenen Land die Sportbegeisterung fördern können. Nach den Sommerspielen 1972 in München folgte bereits 1974 die Fußball-WM in Deutschland. Der Neubau der Stadien war der Grundstein für ein funktionierendes Sportsystem und für den heutigen Boom der Fußball-Bundesliga.
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Genau diese Chance sollte die Sportwelt Brasilien nun ebenfalls gewähren.