Gelsenkirchen. .

Natürlich gefällt es keinem Bundesliga-Trainer, wenn seine stärksten Profis unter der Woche mit ihren Nationalmannschaften verreisen. Jupp Heynckes aber kann es angesichts des komfortablen Vorsprungs des Tabellenführers locker verkraften, dass die besten Bayern in Paris, London oder Brüssel am Ball sind. Für Jens Keller hingegen sind die Pflicht-Abstellungen für Länderspiele in der prekären Situation des FC Schalke 04 so erfreulich wie Dauerregen im Sommerurlaub. Es war ein überschaubares Grüppchen, das am Dienstag nach der 1:2-Blamage gegen Fürth die Alltagsarbeit aufnahm. Zügige Aufarbeitung wäre nötig gewesen – doch ausgerechnet in dieser Phase sind dem heftig kritisierten neuen Trainer auch noch die Hände gebunden. „Wir müssen trotzdem noch mal mit allen reden“, meint Torhüter Timo Hildebrand. „Wenn jetzt nicht auch der Letzte verstanden hat, dass er den Fokus voll und ganz auf den Fußball legen muss, ist ihm nicht mehr zu helfen.“

Wahrscheinlich werden Samstag auch noch die Beine schwer sein, denn die zehn ausgeflogenen Schalker müssen zum Teil geschafft von Reisestrapazen nach München durchstarten. Wie Jermaine Jones, der mit den USA in Honduras antritt. Oder wie Atsuto Uchida, der mit Japan auf Lettland trifft. Daheim geblieben ist Joel Matip, Kameruns Nationalspieler sagte einen Trip nach Tansania ab. Wegen eines Magen-Darm-Infekts. Am Dienstag gab auch Klaas-Jan Huntelaar auf: Wegen eines Blutgerinnsels hinter der Netzhaut verpasst er das Spiel der Niederländer gegen Italien. Gute Schalker Nachrichten sind selten geworden in diesen Tagen.