Zürich. Denis Oswald hat sich bei der Nachfolgersuche um das IOC-Präsidentenamt ins Gespräch gebracht. Allerdings werden dem Präsidenten des Weltruderverbandes FISA nur Außenseiterchancen eingeräumt. Der 65-jährige Belgier werde in der nächsten Woche die Chancen einer Kandidatur prüfen und eine Entscheidung verkünden. IOC-Vize Thomas Bach wird weiter heiß gehandelt.
Thomas Bach hält sich weiter bedeckt, Denis Oswald hat das Kandidatenrennen eröffnet. „Selbstverständlich bin ich interessiert“, sagte der 65 Jahre alte Schweizer acht Monate vor der Wahl eines Nachfolgers von IOC-Präsident Jacques Rogge. Der Belgier scheidet nach zwei Wahlperioden am 10. September in Buenos Aires aus dem Amt.
Oswald (65), der wie Rogges Vizepräsident Thomas Bach langjähriges IOC-Mitglied ist (seit 1991) und seit 2000 in der IOC-Exekutive sitzt, erklärte auf der Internet-Plattform sportcal.com, er werde sich nur bei intakten Wahlchancen für die Nachfolge von Rogge zur Verfügung stellen: Ich werde in den kommenden Wochen meine Chancen evaluieren und dann einen Entscheid treffen.“
„Werde meine Chancen evaluieren und dann einen Entscheid treffen“
Der Schweizer, der 1968 in Mexiko im Rudern eine olympische Bronzemedaille gewann, ist seit 1989 Präsident des Weltruderverbandes FISA. Zudem steht der Jurist seit 2000 der einflussreichen Vereinigung der olympischen Sommersportverbände (ASOIF) vor. Oswald ist als promovierter Jurist auch am Internationalen Sportgerichtshof CAS tätig. Der Schweizer war außerdem Präsident der Koordinierungskommission für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London.
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Thomas Bach wird in allen Kandidatenlisten, die international erstellt werden, bislang stets an erster Position geführt. Zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf die Rogge-Nachfolge zählen als weiterer IOC-Vizepräsident Ng Ser Miang (Singapur), der über ein starkes Stimmenpotenzial in Asien verfügt, und der aus Puerto Rico kommende IOC-Schatzmeister Richard Carrion, einflussreicher Bankchef.
IOC-Vize Thomas Bach zählt weiterhin zum Favoritenkreis
Oswald zählt zusammen mit seinem Schweizer Landsmann Rene Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF, eher zu den Außenseitern. Gleiches gilt für Nawal El Moutawakel (Marokko), 1984 in Los Angeles erste Olympiasiegerin eines muslimischen Landes (400 m Hürden). Auch der Name Sergej Bubka (Ukraine), IOC-Mitglied und noch immer Inhaber des Stabhochsprung-Weltrekordes (6,14 m - Halle 6,15), wird gehandelt.
Hinsichtlich der öffentlichen Diskussion um die Rogge-Nachfolge sagte Bach im SID-Interview am 19. Dezember, es sei jetzt nicht an der Zeit: „Man muss spätestens drei Monate vor der Wahl eine Entscheidung treffen. Jedenfalls hätte Präsident Jacques Rogge Anrecht, als Erster informiert zu werden. Wasserstandsmeldungen führen nicht weiter.“ (SID)