Altenberg. Der Knoten ist drei Wochen vor der Weltmeisterschaft in St. Moritz geplatzt. Bobpilotin Cathleen Martini hat in Altenberg den ersten deutschen Sieg in diesem Winter geholt.
Cathleen Martini aus Oberbärenburg hat mit dem ersten Weltcupsieg in diesem Winter für eine Initialzündung im deutschen Boblager gesorgt. Die Weltmeisterin von 2011 gewann am Freitag auf ihrer Heimbahn in Altenberg mit Anschieberin Stephanie Schneider nach zwei Läufen in 1:56,95 Minuten. Auf Platz zwei landete im kleinen Teilnehmerfeld von nur 13 Schlitten die Winterbergerin Sandra Kiriasis und Franziska Bertels mit 0,3 Sekunden Rückstand.
Mit dem Doppelerfolg stoppten die deutschen Pilotinnen die Siegesserie von Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kaillie Humphries. Die Kanadierin wurde Dritte. Die Erfurterin Anja Schneiderheinze und Lisette Thöne, die im ersten Durchgang mit 5,81 Sekunden Startbestzeit schoben, kamen auf Platz fünf.
"Das waren zwei solide Läufe, dennoch habe ich oben ein bisschen gezittert, denn bei dem warmen Wetter hatte die Bahn ganz schön nachgelassen, auch nach dem Sturz der Britin", sagte die 30-jährige Martini, die nun eine Vorreiterrolle fürs deutsche Team eingenommen hat: "Ich hoffe, dass jetzt auch bei den Männern der Knoten platzt. Wir haben gezeigt, dass es noch geht." Cheftrainer Christoph Langen war sichtlich erleichtert: "Einen besseren Start hätten wir uns nicht ins neue Jahr wünschen können."
Erleichtert über ihren dritten Podestplatz in diesem Winter war auch Sandra Kiriasis, die sich im Finaldurchgang von Platz vier auf Rang zwei katapultierte - auch weil die auf Rang drei liegende Britin Paula Walker in Kurve 14 stürzte. "Ich hatte die falsche Kufen-Wahl getroffen, aber das passiert einfach mal. Ich bin einfach nur glücklich und gehe jetzt feiern", sagte Kiriasis, die am Freitag völlig entspannt in ihrer alten sächsischen Heimat ihren 38. Geburtstag feierte.
Beim ersten Weltcup 2013 waren nur 13 Zweierbobs am Start, weil Nationen wie die USA und Russland sowie teilweise die Schweiz schon auf der diesjährigen WM-Bahn im Schweizer Engadin trainierten. "Wer nicht mitfährt, kann nicht gewinnen", meinte Martini, die im ersten Lauf eine ideale Fahrt hingelegt hatte und Olympiasiegerin Humphries 0,25 Sekunden abnahm. Mit 117,69 Stundenkilometern fuhr sie in ihrem FES-Bob die mit Abstand höchste Endgeschwindigkeit und leistete sich im 1413 Meter langen Kurven-Labyrinth im Kohlgrund keinen groben Fahrfehler. (dpa)