Dortmund. . Schiedsrichter Stark räumt Fehler ein – Borussia Dortmund kann auf den Einsatz des Verteidigers im Spiel gegen die TSG Hoffenheim hoffen.
Für die Aufregung von Marcel Schmelzer lieferte das Fernsehen mindestens genau so viele Bilder wie dafür, dass der Linksverteidiger von Borussia Dortmund den Ball in Minute 35 der Partie gegen den VfL Wolfsburg nicht mit den Händen abgewehrt hatte. Doch Schmelzer war nach Elfmeterpfiff und Rot gegen ihn dem Schiedsrichter Wolfgang Stark mit Wort und Tat nicht zu nahe getreten, und das verleitete BVB-Trainer Jürgen Klopp zu einer denkwürdigen Annahme: „Dafür kriegt er einen Friedensnobelpreis, wie er mit dieser Situation umgegangen ist.“
Das Nobelpreiskomitee hat bisher allerdings nicht reagiert. Reagiert hat nur der Deutsche Fußball-Bund. Der ließ über seinen Mediendirektor Ralf Köttker verlauten, dass der DFB-Kontrollausschuss „die Einstellung des Verfahrens gegen Schmelzer beantragen“ werde. Der BVB wird damit nach dem Nachteil, der ihm in der Begegnung entstanden ist, nicht auch noch in der Folge unter einer Sperre seiner Defensivspitzenkraft leiden müssen. Und zu verdanken hat er es am Ende dem souveränen Schuldeingeständnis Starks. Der Schiedsrichter hatte am Spielort die TV-Bilder gesichtet, die Schmelzers Schenkelabwehr zeigten, und abschließend verkündet: „Es war ein klarer Fehler.“
Präzedenzfälle liegen vor
Vorausgesetzt, der Unparteiische verhält sich wie Stark und räumt alle Zweifel aus dem Weg, hat der DFB die Möglichkeit im Sinne des Angeklagten zu entscheiden. Präzedenzfälle liegen vor. 2001 wurde der Hamburger Sergej Barbarez nach einer Roten Karte frei gesprochen, 2003 der Bayer Hasan Salihamidzic. Für Marcel Schmelzer dürfte es sich dabei um ein schönes Stück Glück in all seinem Unglück handeln. Und vielleicht meldet sich ja auch noch das Nobelpreiskomitee aus dem fernen Schweden.