Essen. Die Pläne für eine pan-europäische Austragung der EM 2020 nehmen Gestalt an. Bereits im Januar könnte die Revolution beschlossen werden. Ist die EM auf dem gesamten Kontinent eine gute Idee? Nein, meint unser Redakteur Thorsten Schabelon. Denn nur Uefa-Präsident Michel Platini würde gewinnen.

In Sachen Revolution sind die Franzosen ja, historisch gesehen, ganz weit vorne. Was sich Uefa-Präsident Michel Platini da aber für die EM 2020 ausgedacht hat, fußt nicht auf Gedanken wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Das Platini-Modell mit einer EM in 13 Städten dient der besseren Vermarktung. Und dem Stimmenfang für die nächste Präsidentenwahl.

Das Modell mit einem großen Ausrichterverband hat sich bewährt. Ebenso die kleineren Co-Gastgeber, wie 2008 und 2012. Länder können sich und ihre charmanten regionalen Eigenheiten im grenzenlosen Europa präsentieren, erhalten zudem einen Schub für ihre Infrastruktur. Schon die künftig 24 statt bisher 16 Teilnehmer verwässern das Turnier. Die Uefa hat 53 Mitgliedsländer, quasi jedes zweite darf künftig bei der EM mitspielen. Kommen schottische und finnische Fans 2020 zum Duell ihrer Teams nach München und reisen dann weiter quer durch Europa? Und gibt es in München nicht schon genug Spiele?

24 EM-Teilnehmer, die in 13 Städten antreten, klingt nach „Einer wird gewinnen“, der legendären TV-Show von und mit Hans-Joachim Kulenkampff. Am Ende wird einer gewinnen: Michel Platini – die nächste Präsidentenwahl der Uefa.

EM-Modell ist eine gute Idee