Essen. Die Pläne für eine pan-europäische Austragung der EM 2020 nehmen Gestalt an. Bereits im Januar könnte die Revolution beschlossen werden. Ist die EM auf dem gesamten Kontinent eine gute Idee? Ja, meint unser Redakteur Thomas Lelgemann. Für einen 60. Geburtstag wäre sie ideal.

Wer seinen 60. Geburtstag feiert, der wählt meist einen größeren Rahmen, als er es sonst tut. So hat sich Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union, für das Jubiläum der Europameisterschaft etwas Besonderes ausgedacht. 60 Jahre nach der ersten Austragung soll die EM nicht in einem Land, sondern in ganz Europa über die Bühne gehen. Wenn schon die EM von 16 auf 24 Teilnehmer aufgebläht wird, dann ist es besser, das Turnier in ganz Europa auszutragen. Lieber die Spiele in 13 Stadien über den ganzen Kontinent verteilen, als nur ein Land mit der Finanzierung zu belasten.

Die Ukraine soll als Mit-Ausrichter der EM 2012 zwölf bis 14 Milliarden ausgegeben haben, um die nötige Infrastruktur für eine EM zu gewährleisten. Das ist angesichts der aktuellen finanziellen Krise nicht mehr zeitgemäß. Eine EM, verteilt auf viele Metropolen, wird alles andere als ein Stimmungskiller. Im Gegenteil: Nicht nur die vorgesehenen drei Heimspiele des deutschen Teams in Berlin haben das Zeug, zu einem großen Publikumsrenner zu werden. Im Stadion und auf der Fanmeile. Solch ein tolles Ambiente wird es auch in anderen Metropolen wie Rom, London oder Paris geben. Ideal für einen 60. Geburtstag.

EM-Modell ist keine gute Idee