Der Deutsche hat in Abu Dhabi eine sensationelle Aufholjagd hingelegt. Er ist derzeit eine Klasse für sich. Ein Kommentar.

Einundzwanzig Plätze hat Sebastian Vettel beim Großen Preis von Abu Dhabi gut gemacht, er ist von Rang 24 auf Platz drei gefahren, ach was: gedonnert. Seit Wochen hat Vettel das Momentum im Kampf um den WM-Titel auf seiner Seite. Es hat ihn an Fernando Alonso vorbei auf Platz eins der Gesamtwertung getragen. Und es hat sich gestern noch verstärkt: Eine so furiose Aufholjagd gelang in der Formel 1 bislang nur dem Briten John Watson, der 1983 in Long Beach von Startplatz 22 aus noch zum Sieg fuhr.

Watson: trotzdem vergessen. Sebastian Vettel wird das nicht passieren. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wer oder was verantwortlich für die absurde Panne war, die Vettel nach dem Qualifying auf den scheinbar aussichtslosen 24. Startplatz verbannt hat. Vettel, und das ist ein Glücksfall für die Formel 1, hat eine grandiose sportliche Antwort gegeben und seinem Rivalen Alonso den Nerv gezogen.

Geradezu absurd wirkt da, dass viele Konkurrenten Sebastian Vettel immer noch die ganz große Anerkennung verweigern. Sie machen für seine Erfolge einzig die überlegene Technik des Red Bull verantwortlich. Aber es ist eben Vettel, der die Formel 1 beherrscht, während sein Teamkollege Mark Webber hinterher fährt. In einem absolut identischen Fahrzeug übrigens. Die Debatte dürfte sich ohnehin erledigt haben, wenn Vettel den dritten WM-Titel in Folge holen sollte. Dass er die Klasse dazu hat – wer will nach Abu Dhabi daran zweifeln?