Dublin. Beim 6:1 der deutschen Nationalmannschaft glänzten die Löw-Schützlinge fast durch die Bank. Neben den beiden Doppeltorschützen Marco Reus und Toni Kroos wusste auch Sebastian Schweinsteiger als Strippenzieher im deutschen Mittelfeld zu überzeugen.

Manuel Neuer: Er vertrieb sich an diesem frischen Herbstabend in Dublin die Zeit damit, gelegentlich seinen Strafraum zu verlassen, um Rückpässe zu stoppen oder den Ball mit dem Kopf aus der eigenen Hälfte zu befördern. Seine Torwart-Fähigkeiten waren erst in der Nachspielzeit gefragt, als er Keoghs Schuss toll zur Ecke lenkte. Pech: Diese Ecke führte zum Gegentor. Note: 3

Jerome Boateng: Der Vertreter des gesperrten Philipp Lahm wirkte sehr munter auf der rechten Seite und legte mit einem Querpass das zweite Reus-Tor vor (40.). Note: 2,5

Per Mertesacker: Für die Leistung des Innenverteidiger gibt es nur ein Wort – und das trifft sonst fast nur auf Torhüter zu: beschäftigungslos. Note: 3

Holger Badstuber: Den wohl einzigen Rüffel an diesem Fußball-Abend bekommt der Innenverteidiger des FC Bayern, der sich beim Stand von 6:0 vier Minuten vor Schluss eine Gelbe Karte abholte. Sportlich gibt’s nichts zu meckern. Note: 3

Marcel Schmelzer: Was gab es vor dem Spiel für Diskussionen um den Linksverteidiger! Erst kritisierte Joachim Löw den Dortmunder, dann ruderte Löw zurück, zuletzt verteidigte BVB-Boss Watzke seinen Schützling. Schmelzer zeigte sich unbeeindruckt, bot eine solide Vorstellung ohne Patzer und leitete mit einem energischen Vorstoß in den irischen Strafraum das 1:0 ein (32.). Note: 2,5

Sami Khedira (bis 46.): 32 Minuten lang lief’s in der deutschen Offensive nicht. Rückpässe, Fehlpässe – der wichtige Khedira fand nur selten gute Lösungen. In der Defensive stand er sicher, zur Pause musste er verletzt raus. Note: 3,5

Bastian Schweinsteiger: Der Chef im Mittelfeld ist wieder da – und wie. Der Pass auf Miroslav Klose vor dem 4:0 (58.) passte zentimetergenau. Auch vor dem 1:0 (32.) stürzte er die irische Abwehr mit einem Steilpass ins Chaos. Kam zu vielen Ballkontakten im defensiven Mittelfeld, kluger Ballverteiler und Dirigent. Note: 1,5

Thomas Müller: Da traf Deutschland sechsmal, Müller durfte 90 Minuten mitspielen – und war doch an keinem Tor beteiligt. Das lag daran, dass dem fleißigen Münchener im Abschluss das Glück fehlte und die Angriffe überwiegend über die linke Seite abgeschlossen wurden. Note: 3,5

Mesut Özil: Beschränkte sich beim deutschen Fußball-Feuerwerk auf wenige schöne Pässe – und einen platzierten Schuss. Vom Elfmeterpunkt erhöhte er auf 3:0 (55.) und sorgte damit für die Vorentscheidung. Note: 2,5

Marco Reus (bis 67.): Kein Zweifel! Der Dortmunder ist im Moment der beste Fußballer Deutschlands. In einem zunächst schweren Spiel ohne Kreativität sorgte er für zwei helle Momente. Wundervoll hämmerte er beim 1:0 (32.) den Ball unter die Latte. Sein Flachschuss zum 2:0 (39.) war nicht weniger sehenswert. Note: 1

Miroslav Klose (bis 72.): Da waren’s nur noch drei… Drei Tore fehlen Klose noch, um Gerd Müller in der ewigen Torschützenliste der Nationalelf einzuholen. Erstklassig umkurvte er den irischen Torwart Westwood und erhöhte auf 4:0 (58.). Drei Minuten zuvor hatte er den Elfmeter herausgeholt, der zum 3:0 (55.) führte. Er kann’s eben doch gegen gute Gegner! Note: 2

Toni Kroos (ab 46.): Zur Pause ersetzte er den angeschlagenen Sami Khedira und durfte auch zwei Tore zum Schützenfest beitragen – das 5:0 (62.) und 6:0 (83.). Note: 1,5

Lukas Podolski (ab 67.): ohne Note

André Schürrle (ab 72.): ohne Note