London.

Das dicke Lob von Joachim Löw dürfte Lukas Podolski runtergegangen sein wie Öl. Die kölsche Fußball-Institution, seit dem 1. Juli Angesteller des englischen Fußball-Renommierklubs FC Arsenal, habe "enorme Qualitäten. Jetzt wird er im Training mit vielen Weltklassespielern täglich gefordert, da wird er einen Schritt nach vorne machen", sagte der Bundestrainer dem kicker.

Podolski hat sich bei Arsenal schnell etabliert

In der Tat hat sich 27-jährige Podolski erstaunlich schnell bei den Gunners zurechtgefunden und erzielte in sechs Spielen bereits drei Tore. Das anspruchsvolle, schnelle Spiel bei Arsenal unter Teammanager Arsene Wenger kommt ihm entgegen.

"Ich mag den Stil von Arsenal. Mit ein, zwei Kontakten, schnelles Spiel nach vorne. Das liegt mir", sagte "Prinz Poldi" im Interview mit Sky Sport News HD. Besonders fokussiert ist der 103-malige Nationalspieler auf die Begegnungen in der Champions League: "Das ist eine andere Nummer. Wir wollen die Gruppenphase überstehen und dann die Auslosung abwarten. Chelsea hat auch niemand etwas zugetraut."

Chelseas Terry darf gegen Arsenal spielen

Champions-League-Sieger FC Chelsea ist am Samstag (12.45 Uhr) im Londoner Derby auch Premier-League-Gegner von Arsenal und steht nach der Vier-Spiele-Sperre für Kapitän John Terry wegen angeblicher rassistischer Beleidigungen von Queens-Park-Rangers-Abwehrspieler Anton Ferdinand unter Schock. Die Sperre kommt allerdings gegen Arsenal noch nicht zum Tragen, da der 31-Jährige noch zwei Wochen Zeit, gegen die Entscheidung vorzugehen.

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Podolski ist das egal. Er will sich gegen die Blues mächtig ins Zeug legen und an seine guten Leistungen anknüpfen. Die Fans der Kanoniere haben den 103-maligen deutschen Nationalspieler (44 Länderspieltore) ohnehin schon ins Herz geschlossen. Sein Trikot mit der Rückennummer neun ist heiß begehrt.

"Ich denke, dass ich mit meiner Art hier gut angekommen bin", sagte Podolski bei Sky: "Wenn man in eine andere Liga wechselt, weiß man nie, wie man aufgenommen wird. Das ganze Team hat es mir aber sehr leicht gemacht."

Podolski verfolgt seinen FC weiterhin

Löw freut es außerdem, dass Podolski von Wenger auch gelegentlich auf der Mittelstürmerposition eingesetzt wird. "Es tut auch uns sicherlich gut, wenn Lukas wieder ein Gefühl für die Mittelstürmer-Position entwickelt", sagte der Nationalcoach. Durch die Verletzung von Mario Gomez ist der DFB-Sturm derzeit auf dieser Position nur dünn besetzt. Löw ist froh über jede Alternative.

Podolski verfolgt derweil mit Argusaugen die Entwicklung seines Leib- und Magen-Klubs 1. FC Köln. Das 2:1 am Dienstagabend gegen den FSV Frankfurt, den ersten Saisonsieg im Unterhaus, verfolgte "Poldi" via Fernsehen und munterte seine Ex-Kollegen per Twitter auf. Er hofft auf den sofortigen Wiederaufstieg, wenngleich die Aufstiegsränge "seines" FC nach dem missratenen Saisonauftakt in weite Ferne gerückt sind.

"Mir braucht keiner zu erzählen, es gibt einen Plan für die nächsten Jahre. Der FC gehört einfach in die erste Liga", sagte Podolski, der Heimweh nicht leugnen kann: "Wenn ich das Stadion und die Fans sehe, bekomme ich Gänsehaut. Der FC muss sofort wieder hoch. Jetzt schnell den Anschluss schaffen und ab der Rückrunde um den Aufstieg fighten." Die Ziele Podolskis beim FC Arsenal sind höher angesiedelt. (sid)