New York. Serena Williams ließ sich rücklings auf den Centre Court fallen und konnte ihr Glück kaum fassen: Dank einer kämpferischen Glanzleistung hat die Weltranglistenvierte das Finale von New York gewonnen und sich nach einem Wechselbad der Gefühle ihren vierten US-Open-Titel gesichert.
In einem mitreißenden Endspiel hat Olympiasiegerin Serena Williams zum vierten Mal die US Open gewonnen. Im ersten Dreisatz-Finale seit 17 Jahren setzte sich die Vierte der Tennis-Weltrangliste aus den USA am Sonntag in New York gegen Viktoria Asarenka mit 6:2, 2:6, 7:5 durch und holte sich nach Wimbledon den zweiten Grand-Slam-Turniersieg in diesem Jahr. Insgesamt sind es jetzt 15. Zuletzt hatte Steffi Graf 1995 in Flushing Meadows drei Sätze gebraucht, um die Amerikanerin Monica Seles zu bezwingen.
"Ehrlich gesagt, kann ich nicht glauben, dass ich gewonnen habe. Ich hatte meine Verlierer-Rede schon vorbereitet, weil Viktoria so gut gespielt hat", sagte Serena Williams. Wie von der Axt gefällt, fiel sie nach dem Matchball zu Boden und konnte ihr Glück kaum fassen. Währenddessen saß Asarenka bereits auf ihrem Stuhl und versteckte ihr Gesicht unter einem Handtuch.
Serena siegt 13 Jahre nach dem ersten Titel
Die Weißrussin, die Anfang der Saison in Australien ihren ersten Major-Titel gewonnen hatte, bleibt trotz der Niederlage die Nummer eins der Weltrangliste. Sie bekam ein Preisgeld von 950.000 Dollar, während die 31-jährige Williams, 13 Jahre nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel gegen die Schweizerin Martina Hingis an selber Stelle, mit 1,9 Millionen Dollar entlohnt wurde.
Nach fast perfektem Beginn schwächelte Serena Williams beinahe zwei Sätze lang. Der Titel schien schon futsch zu sein, als Asarenka beim 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn aufschlug. Die letzten zwölf Sätze und insgesamt sieben Partien nacheinander hatte sie in den vergangenen drei Jahren gegen die aufschlagstarke Amerikanerin verloren. Doch im elften Vergleich schien sie den zweiten Erfolg sicher zu haben.
"Habe alles gegeben und nichts zu bedauern"
Serena Williams aber gab sich nicht geschlagen. Mit grimmigem Blick beantwortete sie das unaufhörliche Stöhnen ihrer Gegnerin und schaffte das Break zur rechten Zeit. Die nächsten beiden Spiele gehörten ihr - und nach 2:18 Stunden auch der knappe und glückliche Sieg. "Sie hat es verdient", sagte die faire Verliererin. "Sie hat gezeigt, dass sie ein wahrer Champion ist. Ich habe alles gegeben und nichts zu bedauern."