Nürnberg. Beim 1:1 in Nürnberg hat der BVB wieder mal einen Treffer nach einer Standardsituation kassiert. Seit Beginn der Vorbereitung schleppen die Borussen nun schon diese latente Unruhe bei ruhenden Bällen mit sich rum.
Bevor binnen Bruchteilen Roman Weidenfeller nicht aus dem Tor herauskommt, Mats Hummels nicht zum Kopfball hochsteigt, dafür aber Tomas Pekhart zum 1:0 für Nürnberg trifft, herrscht: Ruhe. Sekundenlang. Für Profisportler eine gefühlte Ewigkeit. Zeit genug, sich zu ordnen, zuzuordnen, sich daran zu erinnern, dass diese Nürnberger schon im ersten Spiel gegen Hamburg nach einer Ecke von Hiroshi Kiyotake getroffen hatten. Und dennoch klingelt es kurz darauf.
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Dass der BVB in Nürnberg ein Gegentor kassiert hat, das erste eines Club-Spielers seit dem 24. April 2010, das erste nach zuvor 396 torlosen Minuten, wie Statistiker nachgerechnet haben, ist bestimmt nicht das Problem. Wie es zustande gekommen ist allerdings schon.
BVB-Trainer Klopp sauer
Seit Beginn der Vorbereitung schleppen die Borussen nun schon diese latente Unruhe bei ruhenden Bällen mit sich rum. Erstmals aktenkundig ist sie am 21. Juli, nach einem Testspiel in, genau, Nürnberg. Zwei der vier Gegentreffer fielen damals nach Standardsituationen. Jürgen Klopp war sauer. Doch nur vier Tage später, beim 2:1 in St. Gallen, fängt sich der BVB wieder einen Treffer nach einer Ecke. Klopp sagt: „Das ist ein bisschen lästig.“ Das ist es auch noch am 1. August beim Test in Münster. Und zum Bundesligastart gegen den SV Werder Bremen. Und jetzt wieder in Nürnberg.
„Das mit den Gegentoren bei Standards kann nicht so weitergehen. Wir müssen das Thema mal angehen“, hat Klopp gesagt. Fragt sich nur: Wann? Und mit wem? Zwölf Nationalspieler sind schon wieder unterwegs und kehren erst nach dem Länderspiel-Doppelpack am 7. und 11. September zurück. Nur drei Tage später wird schon wieder Bayer Leverkusen vorbeischauen. Ehe es dann in der Champions League richtig rund geht. So viel Zeit wie vor der Ecke von Kiyotake werden sie absehbar nicht mehr oft haben.