Essen. Schalke 04 gegen den SV Sandhausen und Bayern München gegen den 1. FC Kaiserslautern. In der zweiten Pokalrunde haben die hohen Favoriten auch noch Heimrecht. Mit einer Reform würde der Wettbewerb noch attraktiver. Ein Kommentar.

Auf dem Betzenberg erlitt der FC Bayern München so manche bittere Niederlage. Beim 1. FC Kaiserslautern haben Mannschaften aus der Isar-Metropole nie gerne gespielt. Dieses brisante Duell hätte Ende Oktober wieder steigen können - doch im DFB-Pokal haben die Bayern Heimrecht. Sophia Thomalla hat dem Spiel durch ihre Auslosung quasi die Brisanz genommen.

Die Schauspielerin trifft natürlich keine Schuld. Im Spielmodus liegt der Hund begraben. Warum wird beim DFB-Pokal dem unterklassigen Verein nicht pauschal das Heimrecht zugeschanzt? Ein Zweitligist sollte einen Gegner aus der Eliteklasse immer im eigenen Stadion empfangen dürfen.

Leere Plätze in Stuttgart

Gerade in der kommenden Runde wird deutlich, dass eine Reform dringend erforderlich ist: Schalke gegen Sandhausen, Stuttgart gegen St. Pauli oder Hannover gegen Dresden - alles keine Spiele, die den neutralen Zuschauer vom Hocker reißen. Dreht man die Paarung um, wird der Spannungsfaktor automatisch um ein Vielfaches erhöht.

Die Schalke-Arena wahrscheinlich auch gegen Sandhausen ausverkauft sein, doch in Stuttgart und Hannover bleiben sicherlich Plätze unbesetzt. Auch an der Allianz-Arena braucht das Ausverkauft-Schild nicht rausgeholt werden. In St. Pauli und Dresden wäre die Hütte voll und die Stimmung eines Pokalspiels würdig. Auf dem Betzenberg erst recht.

Durch die Reform würde sich die Ausfallquote der "Großen" gegenüber den "Nicht ganz so Großen" erhöhen. Aber das ist schließlich der Reiz der ganzen Veranstaltung.