Paris. Ohne restlos zu überzeugen, ist Angelique Kerber in die zweite Runde des wichtigsten Sandplatzturniers der Welt eingezogen. Beim 6:3, 6:4 ließ sie der chinesischen Qualifikantin Zhang Shuai kaum eine Chance. Cedrik-Marcel Stebe und Michael Berrer erreichten bei den French Open ebenfalls Runde zwei.
Angelique Kerber hat ihren Auftaktsieg bei den French Open mit aufgeplusterten Backen der Erleichterung gefeiert. Die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel besiegte beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris am Pfingstsonntag die Qualifikantin Shuai Zhang aus China nach 1:31 Stunden mit 6:3, 6:4. In der nächsten Runde trifft die 24-Jährige auf die Siegerin der Partie zwischen der Schweizerin Romina Oprandi und der Weißrussin Olga Gowortsowa.
„Ich bin glücklich, dass ich die erste Runde überstanden habe“, sagte Kerber hinterher, „bei Grand-Slam-Turnieren ist sie nämlich immer hart.“ Nach überstandenen Rückenproblemen, die Kerber zuletzt zum Startverzicht in Brüssel gezwungen hatten, zeigte sie eine ansprechende Leistung und beendete ihre erste Woche in den Top Ten standesgemäß mit einem Sieg.
Stebe profitiert von Verletzung seines Gegners
Der Norddeutschen folgten anschließend zwei Schwaben in die nächste Runde. Der Vaihinger Cedrik-Marcel Stebe profitierte bei seinem Debüt in Paris von der verletzungsbedingten Aufgabe (Rücken) seines Kontrahenten Joao Souza aus Brasilien. Der Davis-Cup-Spieler, in der Weltrangliste auf Rang 91 notiert, führte mit 6:3, 2:0, ehe die Begegnung ein abruptes Ende fand. In der nächsten Runde bekommt es der 21-Jährige nun mit dem Weltranglisten-Fünften Jo-Wilfried Tsonga zu tun. "Ich freue mich auf das Match im großen Stadion“, sagte Stebe.
Michael Berrer musste dagegen sehr viel länger auf dem Platz stehen, um sein Auftakteinzel und das erste Fünfsatzmatch seiner Karriere für sich zu entscheiden. Erst nach 3:42 Stunden besiegte der 31 Jahre alte Stuttgarter den an Nummer 30 gesetzten Österreicher Jürgen Melzer mit 6:7 (5:7), 4:6, 6:2, 6:2, 6:3 und trifft nun auf den Franzosen Nicolas Devilder.
Kerber hatte gegen Zhang ebenso einige Startschwierigkeiten und musste gleich in ihrem ersten Spiel zwei Breakbälle der Weltranglisten-169. abwehren. Die 23-Jährige hatte im Endspiel der Qualifikation die Deutsche Tatjana Malek besiegt. Mit ihren wuchtigen Grundschlägen zwang die Chinesin Kerber immer wieder in die Defensive. „Sie hat teilweise unmenschlich gespielt“, sagte die deutsche Fed-Cup-Spielerin, „ich bin froh, dass ich so gut dagegen gehalten habe.“
Kerber spielte in der Bedrängnis hervorragend
Kerber bewies vor allem in der Bedrängnis mit Gewinnschlägen von der Vorhandseite, warum sie in diesem Jahr bereits zwei Turniere gewann und nun als siebte deutsche Spielerin überhaupt in den Top Ten steht. Immer dann, wenn es darauf ankam, machte sie die wichtigen Punkte und verwandelte nach 40 Minuten ihren zweiten Satzball zum 6:3.
Im zweiten Durchgang ging Kerber schnell mit 3:1 in Führung, ehe der Chinesin drei Spiele in Folge gelangen. Doch Kerber ließ sich davon nicht beeindrucken und breakte ihre Kontrahentin beim Stand von 4:4. Um das Match schließlich auf Court 1 für sich zu entscheiden, brauchte Kerber allerdings fünf Matchbälle. Anschließend durfte sie sich aber von ihrem Trainer Torben Beltz und den Zuschauern in der Stierkampfarena feiern lassen. „Der zweite Satz war sehr eng und hätte auch anders ausgehen können, sagte Kerber, „da haben nur zwei, drei Bälle den Unterschied gemacht.“ (dapd)