Stuttgart. . Nach der 2:3-Niederlage gegen Australien wird die deutsche Tennis-Damenmannschaft im kommenden Jahr wieder in der zweiten Liga der Weltgruppe spielen. Das Ergebnis des Wochenendes war ein herber Schlag ins Kontor - für jede einzelne Spielerin ebenso wie für die Chefin des Ganzen, Barbara Rittner.

Für einen Zaungast, der nur schnell einen Blick in die Arena werfen wollte, musste es so aussehen, als feiere die Mannschaft in den schwarzen Trainingsanzügen den Sieg. Die Spielerinnen winkten, die Chefin des Teams schnappte sich das Mikrofon und bedankte sich beim Publikum für die Unterstützung, das Publikum bedankte sich dafür wiederum mit Beifall, und schließlich gab es am Rande des Spielfeldes einen regen Autogrammaustausch mit dem prominenten Gast einer anderen Ballsportabteilung, Golfer Martin Kaymer. Die Australierinnen auf der anderen Seite des Netzes ließen sich derweil mit einem grüngelben Plastikkänguru fotografieren, und so sah es aus, als sei hüben wie drüben alles in schönster Ordnung.

Niederlage mit Stil

Was einerseits stimmte, denn zu den positiven Erkenntnissen des Wochenendes in der Stuttgarter Arena gehört, dass die deutsche Mannschaft im Fed Cup mit Stil verlieren kann. Das sollte so sein im Sport, ist es aber nicht immer, wenn man sich an die jüngsten Erlebnisse mit dem deutschen Davis-Cup-Team erinnert. Das Publikum honorierte die Anstrengungen von Angelique Kerber und später von Rückkehrerin Andrea Petkovic und Julia Görges im Doppel selbst nach dem ernüchternden Zwischenstand von 0:3 und blieb bis zum Schluss. Die deutschen Frauen, der Fed Cup und Stuttgart sind offensichtlich eine gute Kombination.

Aber, und damit endet der positive Teil, es wird noch eine Weile dauern, bis diese Kombination ein Halbfinale oder ­Finale erleben wird, denn nach der 2:3-Niederlage gegen Australien wird die deutsche Mannschaft im kommenden Jahr wieder in der zweiten ­Liga der Weltgruppe spielen. Das Ergebnis des Wochenendes war ein herber Schlag ins Kontor, für jede einzelne Spielerin ebenso wie für die Chefin des Ganzen.

Rittner: „Es liegt nicht an der Qualität der Mannschaft“

„Es liegt nicht an der Qualität der Mannschaft“, meinte Barbara Rittner bei der Bilanz, „es kamen halt viele Dinge zusammen.“ Dazu gehören die Verletzungen von Andrea Petkovic, die bei der ersten Runde im Februar fehlte, und von Sabine Lisicki, die diesmal nur als Zuschauerin dabei war, aber auch zitternde Hände und müde Beine. „Und vielleicht“, so Rittner weiter, „fehlt uns als Team einfach noch die Reife. Aber ich bin mir ganz, ganz sicher, dass wir das, was wir uns vorgenommen haben, erreichen werden.“

In Stuttgart geht es derweil ohne Umweg in der gleichen Umgebung mit dem erstklassig besetzten Porsche Grand Prix weiter. Im vergangenen Jahr hatte Julia Görges den Titel gewonnen.