Hamburg. Mit dem neuen Teamchef Sami Hyypiä hat Bayer Leverkusen seine sportliche Talfahrt gebremst. Die Rheinländer erkämpften nach vier Niederlagen in Serie beim Hamburger SV ein 1:1 (0:1) und kletterten im Kampf um die Europa-League-Qualifikation auf den sechsten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga.
Die Hanseaten hingegen sind in diesem Kalenderjahr zu Hause weiterhin sieglos und schweben als Tabellen-14. weiterhin in Abstiegsgefahr. Mit zahlreichen Paraden verhinderte HSV-Torhüter Jaroslav Drobny ungeachtet seiner Bänderverletzung am Daumen die vierte Niederlage nacheinander in der Hamburger WM-Arena am Volkspark.
Den Führungstreffer erzielte vor 54.141 Zuschauern Mladen Petric in der 40. Minute. Der scheidende HSV-Torjäger war vom Elfmeterpunkt erfolgreich, Bayer-Verteidiger Gonzalo Castro hatte zuvor bei der Abwehr einer Flanke von Nationalspieler Dennis Aogo die Hand zur Hilfe genommen, Fifa-Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Ergolding entschied sofort auf Handelfmeter. Zehn Minuten nach Wiederbeginn gelang Andre Schürrle per Kopfball aus kurzer Distanz der Ausgleich.
„Ich glaube, wir haben sehr gut angefangen und die erste Halbzeit kontrolliert. Wir haben nicht viele Chancen zugelassen. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit haben wir uns ein bisschen zurückgezogen, Leverkusen hat das 1:1 gemacht. Das Ergebnis ist okay“, sagte HSV-Sportdirektor Frank Arnesen und ergänzte mit Blick auf den weiteren Abstiegskampf: „Wir haben noch fünf Finals.“ Kapitän Heiko Westermann ärgerte sich: „Wir haben drum gebettelt, dass Leverkusen den Ausgleich macht. Vielleicht ist der Punkt am Ende wichtig. Wir müssen uns Stück für Stück da unten rausarbeiten.“
Ballack in der Bayer-Startelf
Bei seinem Einstand in Leverkusen setzte Hyypiä auf die Erfahrung von Michael Ballack. Nach wochenlanger Verletzungspause stand der ehemalige Nationalspieler erstmals wieder in der Startformation, agierte jedoch bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute weitgehend unauffällig. Zumindest bis auf die Reservebank schaffte es der sogar über Monate verletzte Torhüter Rene Adler.
Dessen Hamburger Kollege Drobny verhinderte eine frühe Führung der Gäste, als er in der elften Minute einen Freistoß von Michal Kadlec parierte. In der 15. Minute stoppte Bayer-Keeper Bernd Leno HSV-Stürmer Marcus Berg, drei Minuten später verzog Marcell Jansen für die Norddeutschen aus aussichtsreicher Position.
Der Schwede Berg sorgte mit einem Drehschuss in der 26. Minute erneut für Gefahr vor dem Leverkusener Gehäuse. In der 35. Minute scheiterte Michael Mancienne mit einem Kopfball. Die Platzherren erarbeiteten sich in dieser Phase ein leichtes Übergewicht, aus dem sie mit dem Handelfmeter auch Kapital schlagen konnten.
Leverkusen in Hälfte zwei offensiver
Nach dem Seitenwechsel schaltete Leverkusen verstärkt auf Offensive, nicht einmal eine halbe Minute nach Wiederbeginn war es erneut Drobny, der bei einem Flachschuss von Mannschaftskapitän Simon Rolfes zur Stelle war. Nach dem Ausgleich machten die Leverkusener weiterhin den geschlosseneren Eindruck, doch die Torgefahr ließ nach. Mehrere vielversprechende HSV-Konter wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, erst in der 73. Minute wurde Leno bei einem Freistoß von Aogo wieder einmal geprüft
Neben Drobny verdiente sich beim HSV Torschütze Petric die beste Note, Aogo sah die fünfte Gelbe Karte und muss am Mittwoch in Hoffenheim pausieren. Stärkste Bayer-Akteure waren Schürrle und Rolfes.
Hamburger SV - Bayer Leverkusen 1:1 (1:0)
Hamburg: Drobny - Bruma, Mancienne, Westermann, Aogo - Jarolim (77. Rincon), Tesche - Ilicevic (71. Töre), Jansen - Berg, Petric (88. Son). - Trainer: Fink
Leverkusen: Leno - Castro, Manuel Friedrich, Toprak, Kadlec - Reinartz, Rolfes - Ballack (65. Barnetta) - Schürrle, Renato Augusto (78. Derdiyok) - Kießling (84. Bellarabi). - Trainer: Hyypiä/Lewandowski
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 1:0 Petric (40., Handelfmeter), 1:1 Schürrle (55.)
Zuschauer: 54.141
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