Frankfurt/Main. Andrea Petkovic wird aller Voraussicht nach früher als erwartet auf die WTA-Tour zurückkehren. Deutschlands Spitzenspielerin plant ihr Comeback bereits im April.
„The back is back!“ - die Twitter-Botschaft von Andrea Petkovic klang verheißungsvoll. Der Rücken ist wieder fit. Und Andrea Petkovic ist wieder da. Elf lange Wochen war sie weg, Ruhe und Reha statt Matchball und Moonwalk. Nun hat Deutschlands beste Tennisspielerin von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt endlich grünes Licht bekommen.
Am Dienstagmorgen stand Andrea Petkovic bereits mit Coach Benjamin Ebrahimzadeh in der „Schüttler-Waske Tennis-University“ in Offenbach auf dem Tennisplatz. Schon in der vergangenen Woche hatte sie täglich 30 Minuten gespielt und war dabei schmerzfrei geblieben, nach dem ärztlichen Okay wird dieses Pensum nun allmählich gesteigert.
Das Wettkampf-Comeback, zwischenzeitlich erst für Juni geplant, soll schon im April beim Heimturnier in Stuttgart stattfinden. „Ich bin überglücklich“, sagte Petkovic, seit Mitte Januar wegen eines Ermüdungsbruchs im Iliosakralgelenk außer Gefecht: „Ich werde die kommenden vier Wochen nutzen, um wieder voll im Saft zu stehen und dann vor den heimischen Fans alles geben zu können.“
Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt hat nach derzeitigem Stand der Dinge gegen einen Start der Weltranglisten-Zehnten beim WTA-Turnier ab dem 23. April in Stuttgart nichts einzuwenden. Auch ein Einsatz im Fed-Cup-Play-off am 21./22. April gegen Australien ebenfalls in Stuttgart ist nicht ausgeschlossen.
Übers Knie brechen wird sie aber nichts, Andrea Petkovic hat aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt. Auf die Frage, ob sie sich vorwerfen müsse, zu wenig auf ihren Körper gehört zu haben, antwortete die 24-Jährige im Gespräch mit dem Magazin kicker kürzlich mit einem eindeutigen „Ja!“ Sie habe sich „selbst überholt. Der Körper und die Seele haben Stopp gesagt. Es war zu viel“.
Reha bei Physiotherapeut Klaus Eder in Donaustauf
Nach der Verletzung, die sie unter anderem zum Verzicht auf die Australian Open und den letztlich verlorenen Fed-Cup-Auftakt gegen Tschechien gezwungen hatte, absolvierte Andrea Petkovic in den letzten Wochen ihre Reha bei Physiotherapeut Klaus Eder in Donaustauf. „Es ist wichtig, dass Andy nicht zu früh zu viel will“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner dem SID.
Als große Herausforderung stehen ab dem 27. Mai die French Open in Paris auf dem Programm. Dort hatte Petkovic im vergangenen Jahr - wie auch bei den Australian Open und US Open - im Viertelfinale gestanden. In New York hatte sie trotz eines Meniskuseinrisses und gegen den Willen ihres Umfelds gespielt.
Der Zwangspause konnte die Fernstudentin, die mittlerweile vom Fach Politik auf Literatur und Philosophie umgeschwenkt ist, trotzdem stets etwas Positives abgewinnen. Ein achttägiger Urlaub alleine auf den Malediven war „perfekt. Ich habe wieder mehr zu mir selbst und zu meiner Balance gefunden.“ Außerdem fuhr sie im Fanbus von Darmstadt 98 mit zum Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach.
Pektovic ein richtiger Pöbel-Fan
Und ihr Lieblingsverein Eintracht Frankfurt macht Fußball-Freak Petkovic als Tabellenzweiter der 2. Liga derzeit so richtig Freude. „Ich gehe tatsächlich mit Fan-Kutte ins Stadion - und bin verdammt laut. Ich bin ein richtiger Pöbel-Fan“, berichtete die Einser-Abiturientin, die auf Real Madrids Keeper Iker Casillas steht: „Es gibt diese Vorliebe für Torhüter. Sie sind Einzelkämpfer wie ich.“ (sid)