Iserlohn. Am Mittwoch treten die Roosters und die DEG in den Pre-Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga gegeneinander an: Duelle gab es zwischen Rhein- und Sauerländern schon einige, aber erst zwei Mal standen sie sich in den Playoffs gegenüber. Ein Rück- und Ausblick.
Unzählige heiße Duelle haben sich die Iserlohn Roosters und die Düsseldorfer EG in den zurückliegenden Jahrzehnten geliefert – doch erst zweimal in ihrer langen Geschichte trafen die Eishockey-Westrivalen in den Playoffs aufeinander: 1986/87 und 98/99. Die erste Serie vor 25 Jahren erlebte ein legendäres Match. Die zweite, hoch emotionale, erlebte das Ende einer langjährigen Fanfreundschaft. Ab Mittwoch stehen sich Rhein- und Sauerländer in den Pre-Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erneut gegenüber. Vor dem Ausblick ein Rückblick:
Eishockey-Bundesliga, Saison 1986/87, Viertelfinale:
Die Düsseldorfer EG hatte die Vorrunde auf Platz drei beendet; der ECD Iserlohn war auf Rang sechs eingelaufen. Zwei Teams gespickt mit großen Namen. Bei Düsseldorf: Nationaltorwart Peppi Heiß, die Topscorer Chris Valentine, Peter-John Lee, Miroslav Nentvich, Roy Roedger und Ralph Krueger; Uli Hiemer und Andy Niederberger in der Abwehr. Bei Iserlohn der Hexer Cestmir Fous zwischen den Pfosten; im Sturm Puck-Zauberer Martti Jarkko und Jaroslav Pouzar – der tschechische Weltmeister und Stanley-Cup-Siegee – als kongeniales Duo. Sie zelebrierten Hockey zum Zungeschnalzen!
Die DEG gewann zum Auftakt an der Brehmstraße so knapp wie glücklich mit 4:3. Zwei Tage später kam es in der hochgradig ausverkauften Puckhöhle am Seilersee vor offiziell 4.300 und geschätzt 6.000 Zuschauern zu einem denkwürdigen Duell, das bis heute einen „Top 3“-Platz in der Hitliste der großartigsten Iserlohner Spiele aller Zeiten einnimmt. Ein Match ohne Defensive. 60 Minuten Offensivfeuerwerk mit offenem Visier. Die Hölle für Trainer und Torhüter – ein Traum für die Zuschauer. 7:7 hieß es nach 60 Minuten; in der Verlängerung versetzte Nentvich Iserlohn den „Sudden Death“. Der Rest war Formsache. Mit einem 9:5 im dritten Spiel zog die DEG ins Halbfinale ein.
2. Eishockey-Bundesliga, Saison 1998/99:
Wieder das Viertelfinale. Wieder war die DEG, die sich im Jahr zuvor aus wirtschaftlichen Gründen aus der DEL zurückgezogen hatte, Dritter und Iserlohn Sechster geworden. Und wieder schien der Favorit mit einer glatten 3-0-Serie durchmarschieren zu können. Spiel1 hatte das Team von Trainer Czeslaw Panek – u.a. mit Viktor Gordiouk, Leo Stefan und Ernst Köpf – 4:1 gewonnen und ein 6:3 nachgelegt. Matchball! Doch die vom späteren Nationaltrainer Greg Poss gecoachten Iserlohner (u.a. mit Keeper Ian Wood, Teal Fowler als Kapitän und „Zaubermaus“ Terry Campbell) schlugen zurück, gewannen 4:3 nach Verlängerung und erzwangen mit einem 4:1 daheim das entscheidende fünfte Duell. Showdown! Und den entschied die DEG mit 3:2 für sich. Die Emotionen während der Serie schlugen auf dem Eis, zwischen den Trainerbänken und auf den Rängen hoch. So hoch, dass die Sympathie der Fans, die sich über Jahre in gemeinsamer Abneigung gegenüber den Kölner Haien innig verbunden gewesen waren, in Antipathie umschlug. Die hält bis heute.
Deutsche Eishockey-Liga, Saison 2011/12:
Düsseldorf verdaddelte am letzten Vorrunden-Wochenende die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Iserlohn hingegen sicherte mit dem 7:3 gegen München am Freitag die erst zweite Playoff-Teilnahme in zwölf Jahren DEL-Zugehörigkeit. Ein psychologischer Vorteil für die Sauerländer? Die haben übrigens drei Cracks in ihren Reihen, die schon beim letzten Playoff-Duell beider Klubs dabei waren: Collin Danielsmeier, Christian Hommel und Michael Hackert – damals 18 Jahre jung, heute Routiniers. Und heiß auf eine späte Revanche. „Wir haben in den vergangenen Wochen große Schritte nach vorn gemacht“, sagt Fan-Liebling Hommel. „Es kann los gehen – wir sind bereit für die DEG!“