Ruhpolding. . Magdalena Neuner hat in ihrer Karriere fast alles gewonnen. Was fehlt, ist eine Medaille im Einzel über 15 km. In Ruhpolding soll es für die Rekordweltmeisterin am Mittwoch endlich so weit sein. Neuner selbst spricht selbstbewusst sogar von Gold.

Gold. Ganz einfach Gold. Keine falsche Bescheidenheit, sondern geballtes Selbstbewusstsein bestimmt die Zielführung von Magdalena Neuner. Der deutsche Biathlon-Superstar will elf Tage vor dem Karriereende in ihrem letzten Klassiker über 15 km endlich auf dem Treppchen stehen. Und warum sich Gedanken über Silber oder Bronze machen? Nach dem ersten kompletten Medaillensatz bei der Heim-WM in Ruhpolding mit Gold im Sprint, Silber in der Verfolgung und Bronze in der Mixedstaffel greift Neuner am Mittwoch (15.15 Uhr/ARD und Eurosport) nach dem Titel.

„Ich habe den Traum, im Einzel Gold zu gewinnen. Das ist der letzte Titel, der mir noch fehlt“, sagte Neuner. Bereits zuvor hatte sie klar gestellt: „Ich fühle mich jetzt reif, auch im Einzel zu gewinnen.“

Neuner, die insgesamt 33 Weltcupsiege auf dem Konto und bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen insgeamt 19 Medaillen gewonnen hat, steht mit schießlastigen Einzel auf Kriegsfuß. Rot eingerahmt im ewigen Biathlon-Kalender der 25-Jährigen aus Wallgau ist deshalb der 20. Januar 2010, als sie im italienischen Antholz zum ersten und einzigen Mal den Wettbewerb gewann, in dem jeder Schießfehler in eine Strafminute umgemünzt wird. Eine Medaille hat sie aber noch nie gewonnen.

In dieser Saison lief Neuner in Östersund und Nove Mesto über die 15 km jeweils auf den dritten Platz und deutete bereits an, wie stark sie im Klassiker sein kann. „Ich bin gut vorbereitet und werde mich nicht ablenken lassen“, sagte Neuner.

Neben Neuner schickt der Deutsche Skiverband (DSV) noch Andrea Henkel (Großbreitenbach), Tina Bachmann (Schmiedeberg) und Miriam Gössner (Garmisch) ins Rennen. Staffelweltmeisterin Gössner erhielt dabei den Vorzug vor Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld).

„Für Miri spricht die gute Form hier bei der WM, vor allem der starke Verfolger. Franzi ist insgesamt ein bisschen müde“, sagte Frauen-Trainer Gerald Hönig dem SID. Aufgrund der zu erwartenden äußeren Bedingungen „werden alle in die ersten beiden Startgruppen gehen“, so Hönig.

Gold-Lena - leicht bekleidet

Magdalena Neuner ist das neue Model der Mey-Unterwäsche-Kollektion. Foto: Mey bodywear
Magdalena Neuner ist das neue Model der Mey-Unterwäsche-Kollektion. Foto: Mey bodywear
Fotografin Gabo hat die Biathletin in Szene gesetzt. Foto: Mey bodywear
Fotografin Gabo hat die Biathletin in Szene gesetzt. Foto: Mey bodywear
Magdalena Neuner - auch bekannt als Gold-Lena - krönte nach ihrem Doppelsieg bei den olympischen Spielen ihre bislang erfolgreichste Saison mit dem erneuten Triumph im Weltcup. Foto: Mey bodywear
Magdalena Neuner - auch bekannt als Gold-Lena - krönte nach ihrem Doppelsieg bei den olympischen Spielen ihre bislang erfolgreichste Saison mit dem erneuten Triumph im Weltcup. Foto: Mey bodywear
Einblicke hinter ...
Einblicke hinter ...
... die Kulissen ...
... die Kulissen ...
... des Foto-Shootings. Fotos: Mey bodywear
... des Foto-Shootings. Fotos: Mey bodywear
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Auf Medaillenjagd geht auch Andrea Henkel. Die „Grande Dame“ der deutschen Mannschaft war in der Verfolgung sogar 3,4 Sekunden schneller als Weltmeisterin Darja Domratschewa, doch das reichte nach einem schwachen Sprint nur für eine Verbesserung von Platz 34 auf elf.

„In den Wettkämpfen mit viermal Schießen gehöre ich zu den Medaillenkandidatinnen“, sagt die siebemalige Weltmeisterin selbstbewusst. Allerdings bleibt die Doppel-Olympiasiegerin von 2002 auch kritisch sich selbst gegenüber: „Ich brauche beim Schießen zu viel Zeit. Ich habe zu lange rumgemuckelt.“

Henkel, die über die 15 km bereits Olympia- und WM-Gold gewonnen und als einzige Biathletin Weltmeistertitel in allen Einzel-Disziplinen gesammelt hat („Bin stolz, dass ich die Erste war, die es geschafft hat“), haderte zuletzt mit dem Klassiker. „In den letzten Jahren hat es nicht so funktioniert, außer im letzten Jahr hier in Ruhpolding mit dem zweiten Platz“, sagt Henkel und schöpft daraus Mut für den Mittwoch: „Das stimmt schon positiv, dass ich hier vor einem Jahr aufs Podium gelaufen bin.“ Neben Neuner sind schließlich noch zwei Plätze frei auf dem Podest. (sid)