Felix Magath, der am Sonntag mit dem VfL Wolfsburg in der Schalker Arena aufkreuzt, erwartet von seinem früheren Arbeitgeber Dankbarkeit statt Kritik. Weil er die Mannschaft doch in einem so vorzüglichen Zustand hinterlassen habe, dass diese heute in der Liga vorne mitspielt.

Zur Erinnerung: Die Rede ist von jenem Trainer, der auf Schalke für ein Klima der Eiseskälte gesorgt und neben drei, vier erfolgreichen Transfers etliche Millionen-Flops zu verantworten hat, an denen sich der hoch verschuldete Klub noch jahrelang abarbeiten muss.

Was den Realitätsverlust und das Leben in einer eigenen Welt betrifft, steht Magath jedoch im Fußball nicht alleine da. Gerade erst hat mit Uli Hoeneß der Präsident jenes Vereins, der seit Jahrzehnten für die Bevorzug durch Schiedsrichter steht, allen Ernstes behauptet, die Unparteiischen würden „im Zweifelsfall immer gegen die Bayern pfeifen“.

Und bei Eintracht Frankfurt stellten unlängst Trainer Armin Veh und Vorstands-Chef Heribert Bruchhagen den zugegeben oft provozierenden Düsseldorfer Stürmer Sascha Rösler („eine Schande für den Fußball“) an den Pranger. Als ob die Hessen seinerzeit nie über eine „Hetzkampagne“ geklagt hätten, als aus der Liga massive Kritik an ihrem Maik Franz, einem der am schlechtesten beleumdeten Spieler, geübt worden war.

Fazit: Man glaubt es alles nicht. Und weiß doch: Fortsetzung folgt.