Gelsenkirchen. Gegen den FSV Mainz 05 reichte es für den FC Schalke 04 nur zu einem 1:1. Die ersten 45 Minuten waren für Fans der Königsblauen eine herbe Enttäuschung. In der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Schalker in akzeptabler Verfassung.
Das hatte sich der FC Schalke 04 ganz anders vorgestellt. Anstatt weiterhin die Spitzengruppe aufzumischen, erlebten die Königsblauen am Samstag einen kleinen Rückschlag: Gegen den FSV Mainz 05 spielten sie in der eigenen Arena nur 1:1 (0:1), weil sie sich nur in der zweiten Halbzeit in akzeptabler Verfassung präsentierten. Die ersten 45 Minuten waren für Schalkes Fans eine einzige Enttäuschung.
Dabei hatte Huub Stevens doch alles versucht. Schalkes Trainer präsentierte überraschend fünf Offensive in der Anfangsformation: Unerwartet ließ er Ciprian Marica, der beim 4:1 in Köln zweimal getroffen hatte, neben Klaas-Jan Huntelaar im Sturm und baute dahinter eine Mittelfeldreihe mit Chinedu Obasi, Raúl und Julian Draxler auf. Hinten musste Christoph Metzelder seinen Platz in der Innenverteidigung für den mit Maske spielenden Benedikt Höwedes räumen.
Die Grundformation ließ auf ein Angriffsfeuerwerk hoffen, doch die Zündschnur schien feucht gewesen zu sein. Schalke fand überhaupt nicht ins Spiel, die Blau-Weißen wirkten unkonzentriert und ideenlos. Die Mainzer hingegen spielten durchaus mutig nach vorne, und als sie erkannten, dass die Gastgeber nicht gerade eine stabile Gegenwehr leisteten, schlugen sie zu: In der 15. Minute segelte eine weite Flanke in den Strafraum – Mohamed Zidan nahm sie auf und verwandelte eiskalt. Der hochmotivierte Ägypter, gerade erst aus Dortmund nach Mainz zurückgekehrt, raste zum Jubeln in Richtung Fankurve: Dieses Erlebnis hatte er so sehr herbeigesehnt, nachdem er beim BVB nur noch in der dritten Reihe gestanden hatte. In Mainz sind seine Qualitäten hingegen noch gefragt.
Stevens und Heldt hatten Spieler gewarnt
Trainer Huub Stevens und Manager Horst Heldt hatten ihre Spieler vor diesem unberechenbaren Gegner gewarnt, und die Unbeständigkeit der eigenen Mannschaft hatten sie vorher auch nicht verschwiegen. Und doch schienen einige Schalker Profis geglaubt zu haben, dass dieses Spiel aus Favoritensicht ein Selbstläufer werden würde. Aber nicht einmal das Gegentor reichte nicht, um einen Ruck durch die blau-weißen Reihen gehen zu lassen. Hinten spielten sie inkonsequent, im Aufbau leisteten sie sich lausige Abspielfehler, und vorne fehlte nicht nur die Durchschlagskraft, sondern auch das nötige Tempo. Es war viel zu wenig Bewegung im Schalker Spiel, um den Mainzer Riegel knacken zu können.
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Und so hatten die Blau-Weißen trotz viel Ballbesitz in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance! Der erste Schuss aufs Tor überhaupt – ein eher verzweifelter Versuch von Kyriakos Papadopoulos – ging in der 44. Minute weit über das Gehäuse von Christian Wetklo, der einst in Schalkes Jugend ausgebildet wurde.
Huub Stevens reagierte, er wechselte gleich zwei Spieler zur Halbzeit ein: Jose Manuel Jurado kam, und auch Jefferson Farfan durfte nach seiner schweren Knieverletzung erstmals seit November wieder auf den Rasen. Für die beiden mussten Ciprian Marica und Julian Draxler weichen.
Mehr Schwung im Schalker Angriffsspiel
Mit den beiden Neuen kam deutlich mehr Schwung ins Schalker Angriffsspiel. Eine klare Linie fehlte dennoch, spielerisch blieb manches zu wünschen übrig. Immerhin war nun der Wille zu erkennen, das Spiel zu drehen. Und in der 59. Minute wurde diese Haltung belohnt: Chinedu Obasi, der in der ersten Halbzeit auf der rechten Seite mehrmals äußerst unglücklich ausgesehen hatte, kam nun über links und traute sich ein Solo zu – nach einem Übersteiger hämmerte er die Kugel mit links in Richtung kurzes Eck, wo Christian Wetklo, der ganz offensichtlich mit einer Hereingabe nach innen gerechnet hatte, völlig verdutzt den Ball passieren ließ. 1:1, der erste Treffer des in der Winterpause aus Hoffenheim gekommenen Nigerianers machte aus einem aus Schalker Sicht lange Zeit qualvollen nun wieder ein offenes Spiel.
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Das Tor war für die Blau-Weißen eine Erleichterung. Jetzt eroberten sie die Bälle besser, jetzt bewegten sie sich engagierter, jetzt griffen sie aggressiver an. Zehn Minuten nach dem Ausgleichstor hätte ihr schönster Angriff einen weiteren Treffer verdient gehabt: Jose Manuel Jurado schickte Jefferson Farfan steil, dessen perfekte Flanke steuerte Klaas-Jan Huntelaar per Kopf aufs Tor, doch diesmal war Christian Wetklo aufmerksam.
In der 73. Minute wechselte Huub Stevens noch eine weitere Offensivkraft ein: Er gab dem Finnen Teemu Pukki eine Chance und nahm Raúl aus dem Spiel, der nach überstandener Wadenverhärtung erst seit wenigen Tagen wieder im Training war und dem deshalb noch die Spritzigkeit fehlte.
Es begann nun der Wettlauf gegen die Uhr. Aber die Schalker waren dabei nicht zielstrebig genug. Sie kämpften, sie bemühten sich, aber sie hatten an diesem Tag einfach nicht die Klasse, um noch einen Sieg zu erzwingen.
Schalke spielt 1:1
