Oberhof. . Arnd Peiffer hat mit einem furiosen Rennen für den erhofften Heimsieg beim Biathlon-Weltcup gesorgt. Der 23-Jährige kam vor dem Franzosen Simon Fourcade ins Ziel. “Das war ein riesiges Erlebnis heute“, jubelte Peiffer.

Erst gab Arnd Peiffer im Endspurt alles, dann ließ er sich von den 22.000 Zuschauern beim Heim-Weltcup in Oberhof feiern: Einen Tag nach dem Sprintsieg von Biathlon-Königin Magdalena Neuner verwandelte auch der Weltmeister aus Clausthal-Zellerfeld die Rennsteig-Arena in ein Tollhaus. Auf seiner Lieblingsstrecke im Thüringer Wald feierte der 24-Jährige mit dem Sieg im Sprint über 10 km seinen fünften Weltcupsieg - und den ersten Sieg auf deutschem Boden.

"In so einem Rennen ist immer viel möglich. Das war ein riesen Erlebnis heute. Beim letzten Schuss im Stehendschießen habe ich schon gedacht, es sei ein Fehler. Dann ist er zum Glück doch noch gefallen", sagte Peiffer, der nach dem zweiten Schießen noch 8,7 Sekunden Rückstand auf den Franzosen Simon Fourcade gehabt hatte: "Auf der Schlussrunde habe ich gemerkt, dass ich mich rantaste. Ich war zuversichtlich, dass es reichen könnte."

Peiffer hauchdünn vor Fourcade

Letztlich setzte sich Peiffer trotz eines Schießfehlers in 25:57,5 Minuten hauchdünn mit 1,1 Sekunden vor dem fehlerfreien Fourcade und Olympiasieger Jewgeni Ustjugow (Russland/4,8 Sekunden zurück) durch. Florian Graf (Eppenschlag), der sich ebenfalls einen Schießfehler leistete, rundete als Siebter 30,8 Sekunden hinter Peiffer das gute deutsche Mannschaftsergebnis ab.

Michael Rösch (Altenberg/1 Fehler) und Simon Schempp (Uhingen/3) verpassten auf den Rängen 17 und 19 knapp die Top 15. Andreas Birnbacher (Schleching/2), der in Hochfilzen mit dem Verfolgungssieg für den ersten deutschen Männer-Erfolg des Winters gesorgt hatte, landete auf Platz 24, Daniel Böhm (Buntenbock) wurde 31.

Rösch "trotzdem ganz zufrieden"

"Arnd hat sich den Sieg richtig verdient, weil er hart an sich arbeitet und nie aufgibt. Ich war in einem guten Rhythmus, war bei meinem letzten Schuss aber gedanklich leider schon einen Schritt zu weit. Dieser Fehler hat mich viel gekostet, aber ich bin trotzdem ganz zufrieden. Für mich ist wichtig, dass ich überhaupt wieder im Weltcup dabei bin", sagte Turin-Olympiasieger Rösch nach seiner Rückkehr an den Rennsteig.

Peiffer, der sich seinen Fehler im Liegendanschlag gleich beim ersten Schuss leistete, war in Abwesenheit der Topstars Tarjei Bö (Norwegen) und Martin Fourcade (Frankreich) immer besser ins Rennen gekommen und war vor allem auf der letzten Runde eine Klasse für sich. (sid)