Dallas, Texas.. Trotz der Auftaktniederlage gegen Miami Heat kann NBA-Champion Dirk Nowitzki zufrieden auf das Jahr 2011 blicken: Der erster Titelgewinn der Vereinsgeschichte mit den Dallas Mavericks, die Ehrung mit dem MVP-Award und kürzlich die Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres.
Das Jahr 2011 wird für NBA-Champion Dirk Nowitzki immer einen ganz besonderen Stellenwert haben. 'Ich glaube: Mehr geht nicht', sagte Deutschlands Sportler des Jahres im Gespräch mit der Bild am Sonntag: 'Wenn wir das Ding noch einmal holen sollten, wäre das der Wahnsinn, aber so wie beim ersten Mal wird es nicht mehr. Einmal das Ding gewonnen zu haben - das kann einem keiner mehr nehmen und gibt natürlich Selbstvertrauen für die neue Saison.'
Zum Auftakt war davon allerdings nichts zu spüren. Im ersten Spiel am Sonntagabend kamen die Mavericks beim 94:105 gegen Finalgegner Miami Heat unter die Räder. Ganz offensichtlich fehlten dem Meister Spieler wie Tyson Chandler, Caron Butler und J.J. Barea, die den Verein verlassen haben. Nowitzki bedauert das. Er hoffe aber, dass sich 'die Neuen, Vince Carter von den Phoenix Suns und Lamar Odom von den Lakers, schnell integrieren. Sie sind zwar auch nicht mehr die Jüngsten, aber ihre Erfahrung tut uns gut und sie sind bestimmt heiß, noch mal den Titel zu gewinnen.'
Beim Spiel gegen Miami war Nowitzkis ganze Familie, die wie in jedem Jahr die Weihnachtstage in Dallas verbringt, in der Halle. 'Meine Schwester mit Mann und ihren zwei Kindern, mein Vater und meine Mutter sind hier', sagte er der BamS: 'Jetzt sind sie auch noch zum Auftakt gegen Miami zum ersten Mal dabei. Ein Riesentag. Denn sie sind dabei, wenn wir das Meister-Banner vor dem Spiel in der Halle hochziehen. Das wird spannend für die Kids.'
Nowitzki liebt Kinder, hat allerdings im Moment mit Freundin Jessica noch keine eigenen geplant. 'Da ist in naher Zukunft erst mal noch nichts angedacht', sagte er: 'Warten wir erst mal ab, was das nächste Jahr so bringt. Aber es ist auf jeden Fall vorstellbar, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Generell mag ich Kinder ja sowieso sehr gern.'
Nowitzki, der Champion
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Keine Gedanken ans Karriere-Ende
An seine eigene Kindheit und Jugend in Würzburg hat der Weltstar sehr lebhafte Erinnerungen: 'Wie ich in Würzburg in der D- und C-Jugend spielte, die unzähligen Stunden mit Froschsprüngen durch die Halle in Rattelsdorf mit Hodsch (seinem Trainer und Entdecker Holger Geschwindner, d. Red.), die unzähligen Abende allein in der Halle, wo man am Feinschliff arbeitet.' Sein Vater sei jeden Morgen um halb sechs aufgestanden, 'egal, wie das Wetter draußen war, hat Gerüste aufgestellt und Häuser gestrichen. Meine Mutter genauso. Sie ist jeden Tag ins Geschäft, ob sie Lust hatte oder nicht. Ich habe als Kind sehr schnell mitgekriegt, dass ohne Arbeit im Leben nichts geht.'
Die vergangenen 13 Jahre in Dallas seien wie im Zeitraffer verlaufen: 'Ich sehe mich immer noch, wie ich mit Ohrring und meinem komischen Haarschnitt das erste Mal in Dallas durch den Flughafen gelaufen bin - und dann plötzlich MVP und die Meisterschaft in der NBA. Unglaublich, es ging alles so schnell. Manchmal denke ich, ich träume das alles.' Und dann dieser eine große Moment, der sich für ewig in seinen Kopf eingebrannt habe: 'Als ich von Mark Cuban als erster Spieler die Trophäe in die Hand bekam, wie ich sie hochgestemmt habe, die Mannschaft neben mir gejubelt hat - da kriege ich jetzt noch Gänsehaut. Es ist einfach geil, das kann mir keiner mehr nehmen.'
Dennoch sei er nicht der beste Spieler der Welt, versicherte Nowitzki an Heiligabend im Gespräch mit dem Sender Sky Sport News HD. Entscheidend für den ersten Titelgewinn seiner Dallas Mavericks sei etwas anderes gewesen: 'Wir haben alle an einem Strang gezogen. Andere Teams wie die Miami Heat hatten bessere Einzelspieler als wir. Aber wir waren die bessere Mannschaft.'
An das Ende seiner Karriere verschwendet Nowitzki noch keinen Gedanken. 'Erst einmal habe ich noch drei Jahre Vertrag hier und mal schauen, ob ich noch ein, zwei Jährchen dranhänge. Das kommt drauf an, wie der Körper mitspielt. Dann wird man sehen, wo es mich hin verschlägt.' Allerdings sei der Körper mit 33 Jahren nicht mehr ganz so leistungsfähig. 'Es dauert früh schon eine Weile, bis man in die Gänge kommt. Aber wahrscheinlich ist das nach 14, 15 Jahren Leistungssport normal. Ich fühle mich aber nach wie vor gut', sagte Nowitzki der BamS.
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