New York. Die nordamerikanische Basketballliga NBA kommt einfach nicht zur Ruhe. Nur Stunden nachdem Spieler und Teambesitzer ihre Unterschrift unter den neuen Zehnjahresvertrag gesetzt und den Lockout endgültig beendet haben, steht der Liga nun die nächste Zerreißprobe ins Haus. Die Liga untersagte einen Wechsel von Chris Paul nach Los Angeles.

Am gestrigen Abend einigten sich die Los Angeles Lakers, Houston Rockets und New Orleans Hornets zunächst auf einen Dreifachwechsel, der unter anderem Spielmacher Chris Paul nach L.A., Lamar Odom, Luis Scola, Kevin Martin, and Goran Dragic nach New Orleans und den Spanier Pau Gasol nach Houston gebracht hätte.

Doch die NBA verweigerte die Genehmigung des Wechsels. Das Veto der Liga wurde mit "basketball reasons" (Baskteball-Gründe) versehen. Dass die New Orleans Hornets das einzige Team in der NBA sind, was zurzeit ohne Eigentümer ist und kommissarisch von der NBA selbst geführt wird, passt ins kuriose Gesamtbild.

Chris Paul: "Wow"

Die einfache und zugleich unverständliche Erklärung der NBA sorgte schon Minuten nach ihrer Veröffentlichung für wilde Spekulationen. Gerüchte, dass sich Teambesitzer gegen den Wechsel aussprachen und die NBA deshalb ihr Okay verweigerte, dementierte Liga-Sprecher Mike Bass: "Es entspricht nicht der Wahrheit, dass die Eigentümer den Wechsel diskutiert haben. Die Liga hat den Tausch aus Basketball-Gründen abgelehnt." Experten vermuten hinter der Entscheidung vielmehr die Absicht der Liga, die sportliche Ausgeglichenheit der Liga zu wahren.

Chris Paul nahm die Entscheidung erstmal mit einem unaufgeregtem "Wow" via Twitter hin. Lamar Odom reagierte fast philosophisch und fragt sich sinngemäß, "wenn dich ein Team loswerden will, man aber doch bleiben muss - was macht man dann?"

Das Wechselkarussell nimmt Fahrt auf

Auch wenn Paul und Odom (noch) keine neuen Teams gefunden haben, das Wechselkarussell in der NBA nimmt Fahrt auf und vor allem das Team von Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki muss mit herben Rückschlägen leben. Der amtierende NBA-Champion Dallas Mavericks verliert nicht nur ihren Center Tyson Chandler (nach New York), sondern auch Caron Butler (zu den Los Angeles Clippers). Auch J.J. Barea, DeShawn Stevenson und Peja Stojakovic haben noch keine neuen Vertäge und wollen sich andere Angebote anhören.

Noch macht sich Nowitzki keine Sorgen. Der Deutsche sagte in einem Interview mit AP: "Ich vertraue darauf, dass Donnie Nelson (Manager der Mavericks, Anm. d. Red.) und Mavs-Besitzer Mark Cuban die richtigen Entscheidungen für das Team treffen."