Gelsenkirchen. Schalke 04 hat die Pflichtaufgabe erfüllt und sich mit 3:1 gegen den FC Augsburg durchgesetzt. Nach Treffern von Huntelaar und Fuchs sowie einem Gegentreffer von Mölders macht Raul fünf Minuten vor dem Ende den Sack zu.

Es war anstrengend, es war schwierig, und es war nicht berauschend. Doch am Ende war alles gut für den FC Schalke 04: Mit 3:1 besiegten die Königsblauen am Sonntag den Aufsteiger FC Augsburg und rückten damit dem Spitzentrio der Bundesliga eng auf die Pelle. Nur drei Punkte trennen die Schalker auf Platz vier von den Bayern auf Platz eins.

Die Anfangself, die vor einer Woche in Dortmund so tief enttäuscht hatte, wurde von Huub Stevens auf vier Positionen verändert. Zwei Spieler mussten gezwungenermaßen ersetzt werden, weil sie Gelb-Sperren absaßen: Für Kyriakos Papadopoulos spielte Christoph Metzelder in der Innenverteidigung, für Jermaine Jones kam Christoph Moritz auf Sechser-Position vor der Abwehr nach langer Verletzungspause zu seinem Bundesliga-Debüt in dieser Saison.

Die beiden offensiven Außen tauschte Schalkes Trainer freiwillig aus: Statt Alexander Baumjohann und Julian Draxler bekamen Teemu Pukki und Jose Manuel Jurado neue Chancen.

Höwedes nicht auf dem Platz

Benedikt Höwedes war ebenfalls in der Anfangsformation erwartet worden, doch für den am Knie verletzten Nationalspieler, der zum Ende der vergangenen Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war, wäre der Einsatz gegen Augsburg noch etwas zu früh gekommen. Als Kapitän wurde er aber diesmal nicht mehr von Raúl vertreten, sondern von Christoph Metzelder, der im Gegensatz zu dem Spanier dem Mannschaftsrat angehört.

Metzelder mit der Binde – eine zwar durchaus logische, aber dennoch interessante Personalie, wenn man bedenkt, mit welcher Abneigung dieser Mann vor eineinhalb Jahren als ehemaliger Dortmunder auf Schalke empfangen wurde.

Nach einer verhaltenen Anfangsphase kam Schalke in der 16. Minute zum ersten Mal richtig gut durch, und sofort rappelte es. Teemu Pukki schickte Verteidiger Christian Fuchs über die linke Seite, der Österreicher legte clever zurück auf den Finnen, dessen direkte Verlängerung bei Klaas-Jan Huntelaar landete. Der Niederländer beförderte den Ball seitlich mit der Hacke ins Netz – ein sehenswertes 1:0, es war bereits das 13. Saisontor für den „Hunter“.

Schalke dominiert

Zehn Minuten später hätte er beinahe den zweiten Treffer nachgelegt. Fuchs, der sich  immer wieder in die Angriffe einschaltete, zog eine perfekte Hereingabe nach innen, Huntelaar hielt die  Fußspitze rein, diesmal aber zischte die Kugel knapp am Pfosten vorbei.

Schalke kontrollierte das Spiel bis zur Pause, Augsburg wirkte harmlos und ideenlos. Die hohe Ballbesitzquote sorgte allerdings für eine trügerische Sicherheit. Denn es stand nur 1:0.

Und so passierte das, was nicht hätte passieren dürfen: Die gesamte Schalker Abwehr sah zwei Minuten nach dem Wechsel beim ersten gescheiten Augsburger Angriff schlecht aus, der frühere Essener Sascha Mölders hingegen war hellwach und glich aus.

Fünf Minuten später hatte Schalke die Doppelchance zur erneuten Führung: Lewis Holtby und Christoph Moritz verschenkten sie, indem sie den auf Schalke ausgebildeten Augsburger Torwart Mohamed Amsif anschossen. Und in der 57. Minute fiel auch Teemu Pukki nichts Besseres ein.

Erleichterung nach Fuchs-Treffer

Die Schalker spielten in dieser Phase gehemmt, der Ausgleichstreffer hatte Wirkung gezeigt. Umso größer war die Erleichterung, als Christian Fuchs in der 66. Minute das Herz in die Hände nahm und entschlossen von links abzog -  2:1 für Schalke.

In der 84. Minute war dann endgültig alles klar: Raúl köpfte den Ball knapp hinter die Linie. Da mag das Spiel zwischendurch noch so holprig gewesen sein: Dieser 3:1-Sieg war hochverdient.

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