Essen. Miroslav Klose ist bei Lazio Rom sehr zufrieden und peilt nicht nur die EM 2012 an. Er möchte sogar noch bis zur WM 2014 weiterspielen. Dann dürfte Bundestrainer Löw aber nicht auf einen Mitt-Dreißiger setzen. Ein Kommentar.

Nachdem Miroslav Klose im Oktober 2010 mit zwei Toren beim 3:0 gegen die Türkei eine EM-Kursbestimmung für die Nationalmannschaft vorgenommen hatte, äußerte er sich seine persönlichen Ziele betreffend vorsichtig. Für ihn, den Stürmer, der bereits 2002 eine Vizeweltmeisterschaft in die Biografie aufnehmen konnte, ginge es nur noch darum, 2012 am Wettbewerb der europäischen Elite teilhaben zu dürfen. Die WM 2014 dagegen habe er nicht mehr auf der Agenda. Und zwar: wegen des zuvor anstehenden Renteneintritts.

So geht es Menschen, die in ihrer Arbeitswelt nur aus den wenigen Momenten Zufriedenheit ziehen können, in denen sie weg sind vom Betrieb, in denen sie unterwegs sind. Klose war frustriert bei den Bayern, bei seinem Klub. Es mangelte ihm an Einsätzen. Es mangelte ihm alltäglich an dem Respekt, der ihm feiertäglich in der Nationalelf entgegengebracht wurde.

Im Oktober 2011 ist nun alles anders. Und das liegt nicht etwa daran, dass Klose in Rom in einen Jungbrunnen gestürzt wäre, sondern an schlichter Arbeitszufriedenheit. Die macht optimistisch, die macht mutig, erfreulich optimistisch und erfreulich mutig. Völlig egal, dass der Bundestrainer 2014 eher nicht auf einen Mitt-Dreißiger im Auge des Sturms setzen wird.