Gelsenkirchen.. Er wurde einst zum Trainer der Schalker Jahrhundert-Elf gewählt, nun ist Erfolgscoach Huub Stevens nach Gelsenkirchen zurückgekehrt. „Er wird ein guter Trainer sein“, ist sich Schalke-Chef Clemens Tönnies sicher.

Er wurde einst zum Trainer der Schalker Jahrhundert-Elf gewählt, nun ist Huub Stevens 3426 Tage nach seinem triumphalen Abschied nach Gelsenkirchen zurückgekehrt. Der niederländische Erfolgscoach, der die Königsblauen 1997 zum UEFA-Cup-Triumph geführt hatte und in seinem letzten Spiel 2002 den DFB-Pokal gewann, leitete am Dienstag um 10 Uhr das Training an der Arena.

„Er ist der neue Trainer, und er wird ein guter Trainer sein“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies dem SID. Bei Sport1 ergänzte er: „Der Huub freut sich wie verrückt. Er ist richtig heiß auf Schalke und hat gehofft, dass wir uns melden.“ Stevens hat sich mit den Königsblauen auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 geeinigt, der Nachfolger von Ralf Rangnick wird um 13 Uhr auf einer Pressekonferenz offiziell präsentiert.

Um 9.09 Uhr hatten Manager Horst Heldt und Finanz-Vorstand Peter Peters die Mannschaft informiert, um 9.57 Uhr betrat Stevens den Trainingsplatz, begrüßte die rund 500 Fans mit einem freundlichen „Guten Morgen“ und bekam Applaus. Auf die Minute pünktlich begann um 10 Uhr das Training. Stevens, der einst den berühmten Spruch „Die Null muss stehen!“ geprägt hatte, ließ gleich einmal drei Defensivspieler aus der zweiten Mannschaft vorspielen.

Huub Stevens ist die sichere Wahl

Stevens hatte Schalke 04 von 1996 bis 2002 trainiert und war danach zu Hertha BSC Berlin gewechselt. In seinem letzten Spiel auf der Schalker Bank, dem 4:2 im Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen am 11. Mai, wurde er wegen Meckerns auf die Tribüne verwiesen - ganz egal angesichts des Titelgewinns.

Für die Schalker ist die Verpflichtung des 57-Jährigen nach dem Schock des burnoutbedingten Rücktritts von Rangnick die sichere Wahl. Huub Stevens kennt das schwierige Schalker Umfeld aus seinen fast sechs Jahren Amtszeit, er hat neben dem UEFA-Cup-Sieg noch zwei Pokalsiege (auch 2001) vorzuweisen.

Zudem ist Stevens Schalke stark emotional verbunden, er war der Trainer in der schwärzesten Stunde der jüngeren Vereinsgeschichte: Am 19. Mai 2001 in den dramatischen vier Minuten, in denen alle Zuschauer im Parkstadion dachten, die Schale käme nach 43 Jahren endlich wieder „auf Schalke“. Doch dann erzielte der Bayern-Spieler Patrik Andersson noch ein Tor beim Hamburger SV, und Schalke war ein Jammertal - wieder.

Kann Stevens sein Werk vollenden?

Bis heute ist der Klub seinem achten Meistertitel vergeblich hinterhergelaufen, zuletzt war Schalke 2010 Vize-Meister, zum x-ten Mal. Stevens kann zehn Jahre nach diesem Trauma nun versuchen, sein Werk zu vollenden. Schalke liegt nach sieben Spielen auf dem fünften Tabellenplatz, hat allerdings bereits sechs Punkte Rückstand auf die anscheinend übermächtigen Bayern.

Hubertus Jozef Margaretha Stevens, genannt Huub, geboren am 29. November 1953 in Sittard in der Provinz Limburg, ist immer noch der Trainer mit der längsten Amtszeit auf Schalke, man könnte sagen, er ist derjenige, der es auf Schalke am längsten ausgehalten hat. Auch auf seinen anderen Stationen war er erfolgreich, holte aber nur in Österreich noch einen Titel: die Meisterschaft 2010 mit dem „Krösus“ Red Bull Salzburg. Im April wurde Stevens dort entlassen. 2004 war er mit dem 1. FC Köln in die Bundesliga aufgestiegen, legte dann aber sein Amt nieder, um seiner schwerkranken Ehefrau Toos beizustehen.

Als Spieler hatte Stevens mit der PSV Eindhoven 1978 den UEFA-Pokal gewonnen, er wurde dreimal niederländischer Meister, einmal Pokalsieger und absolvierte 18 Länderspiele. (sid)