Essen. . 15 Millionen Euro zahlt der FC Chelsea für Andre Villas-Boas. Doch hinter der Verpflichtung steckt mehr als reine Großmannssucht. Dieser Trainer-Transfer basiert auf einer Idee. Ein Kommentar.

Man liest die Summe und denkt reflexartig: Jetzt sind sie im englischen Fußball total durchgeknallt. 15 Millionen Euro Ablöse für einen Trainer. Für einen 33-Jährigen. Für einen, der kontinuierliche Klasse erst noch nachweisen muss.

Doch hinter der Verpflichtung von Andre Villas-Boas durch den FC Chelsea steckt diesmal mehr als reine Großmannssucht. Dieser Trainer-Transfer basiert auf einer Idee. Nachdem der Italiener Carlo Ancelotti bei den Blues scheiterte, denken sie zukunftsorientiert. Sie wollten einen jungen, ehrgeizigen und bereits erfolgreichen Trainer, und deshalb mussten sie zwangsläufig auf den Portugiesen kommen: Denn der hat den FC Porto soeben zum Triumph in der Europa League und zum nationalen Double geführt, und außerdem war er schon zu Jose Mourinhos Zeiten Co-Trainer bei Chelsea.

Möglicherweise bricht eine neue Zeit an

Und wenn ein solcher Überflieger mit prächtiger Perspektive gerade nicht auf dem Markt ist, dann muss ihn ein ambitionierter Klub wie Chelsea eben genauso freikaufen wie einen Spieler. Es regt sich doch schon lange kein Mensch mehr darüber auf, wenn wieder 20 Millionen für einen mittelmäßig begabten englischen Nachwuchsprofi hingeblättert werden. Möglicherweise bricht gerade eine neue Zeit an. Eine Zeit, in der selbstverständlich auch für die Männer, die teure Spieler lenken und leiten sollen, hohe Ablösesummen fließen. Logisch wäre das durchaus.