Berlin/Bamberg. . Erst im fünften Spiel der Finalserie fiel die Entscheidung: Mit einem 72:65 gegen Alba Berlin haben die Brose Baskets Bamberg die Deutsche Meisterschaft im Basketball verteidigt. Nach einem nervösen Beginn blieb das Spiel bis zum Schluss spannend.

Die Brose Baskets Bamberg sind deutscher Basketball-Meister 2011. Die Bamberger setzten sich im entscheidenden fünften Spiel der Finalserie in eigener Halle gegen Alba Berlin mit 72:65 durch und verteidigten damit erfolgreich den Titel. Ein bis zum Schluss spannendes bis dramatisches Spiel entschieden John Goldsberry und Brian Roberts mit zwei Dreipunktwürfen in der Schlussminute. Bester Werfer der Berliner war Julius Jenkins (22 Punkte). Für die Oberfranken ist es die insgesamt vierte Meisterschaft.

„Berlin hat alles entgegengesetzt, um hier nicht zu verlieren“, sagte Bambergs Karsten Tadda. „Erst drei Sekunden vor Schluss war uns klar, dass wir Meister sind.“ Bei den Bambergern erzielten Roberts und Predrag Suput je 15 Punkte, Kyle Hines verbuchte 12 Zähler. „Wir hatten heute unsere Probleme und waren müde“, sagte der Bamberger Trainer Chris Fleming, „aber ich hatte noch nie eine Mannschaft, die einen Meistertitel so verdient hatte wie diese. Goldsberry hat heute den Unterschied ausgemacht.“

Nervöser Beginn von beiden Teams

Beide Teams begannen vor 6.800 lautstarken Fans in der Bamberger Stechert-Arena nervös - von den ersten fünf Wurfversuchen verfehlten vier ihr Ziel. Die Bamberger, bei denen Point Guard John Goldsberry zurück in der Startaufstellung war, kamen danach etwas besser ins Spiel, das aber insgesamt zerfahren blieb. Bezeichnend die Aktion von Albas Miroslav Raduljica, der 15 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels einen sicheren Korbleger vergab. Nach zehn Minuten führte Bamberg 16:13.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts spielten die Bamberger druckvoller und bauten ihre Führung auf bis zu acht Punkte aus, während Alba weiterhin Probleme hatte, erfolgreich zum Korb zu kommen. Julius Jenkins, der in der ersten Hälfte 16 von 30 Alba-Punkten erzielte, hielt die Berliner fast alleine im Spiel. Die Gäste ließen sich dennoch nicht abschütteln, brachten Bamberg mit entschlossenen Defensiv-Aktionen zunehmend aus dem Konzept und übernahmen zur Halbzeit die Führung (30:29).

Bamberg kam gegen die aggressive Berliner Deckung auch in der zweiten Spielhälfte anfangs nur sehr beschwerlich zu Punkten. Nachdem Goldsberry per Dreipunktwurf zum 36:38 für die Oberfranken verkürzt hatte, konterte Bryce Taylor umgehend mit einem spektakulären Dunking - und brachte die berüchtigte „Frankenhölle“ kurzzeitig zum Schweigen. Beide Teams erhöhten das Tempo, es blieb ein enges Spiel. Für Alba erhöhte Heiko Schaffartzik Sekundenbruchteile vor der Sirene noch einmal auf 52:48.

Mit zwei Dreiern schafft Bamberg die Entscheidung

Die letzten zehn Minuten nahm Bamberg entschlossen in Angriff und übernahm mit einem 8:2-Lauf schnell wieder die Führung. Es wurde ein Spiel der Nerven mit vielen vergebenen Würfen, auch von der Freiwurflinie. Kyle Hines“ Block gegen Yassin Idbihi begeisterte die Zuschauer. Jenkins setzte mit seinem Dreier zum 59:58 ein weiteres Ausrufezeichen. Für jede Führung der Bamberger schienen die Berliner die passende Antwort zu haben - 1:43 Minute vor dem Ende sorgte Bryce Taylor mit einem Dreier für das 64:62 für die Gäste.

Doch dann setzte der Deutsche Meister des Vorjahres die entscheidenden beiden Angriffe, Goldsberry und der völlig freie Brian Roberts warfen mit jeweils drei Punkten das 68:64 für die Gastgeber heraus. Und Alba blieben nur noch knapp 40 Sekunden Zeit. Nach mehreren Freiwurf-Duellen lag Bamberg 17 Sekunden vor dem Ende mit fünf Punkten vorne. Für Alba verwarf Tadija Dragicevic den letzten verzweifelten Dreier. Dann brach in der Bamberger Arena der Jubel der Meister aus. (sid)