Essen. . Keine Frage: Heiner Brand hat den deutschen Handballsport geprägt wie kein Zweiter. Doch die letzten Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre, haben nicht dazu beigetragen, den Glanz um seine Person aufzupolieren. Ein Kommentar.

Keine Frage: Heiner Brand hat den deutschen Handballsport geprägt wie kein Zweiter. Als Spieler gehörte er zu der legendären Mannschaft, die 1978 in Dänemark im Finale gegen die UdSSR den Weltmeister-Titel nach Deutschland holte. Er gewann Meisterschaften, Pokale und Europapokale: Sein Gesicht mit dem markanten Schnauzbart wurde schon damals überall erkannt. Und als Trainer schrieb er erst recht Sportgeschichte: EM-Sieg 2004, WM-Triumph 2007 – Heiner Brand kann in dieser Republik nirgendwo mehr unerkannt über eine Straße gehen. Seine Erfolge und Verdienste werden für immer unumstritten bleiben. Fast alles, was er anpackte, ist ihm gelungen.

Nur sein Abschied als Bundestrainer fällt aus diesem goldenen Rahmen. Die letzten Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre, haben jedenfalls nicht dazu beigetragen, den Glanz um seine Person aufzupolieren. Seit dem „Wintermärchen“ von 2007, dem WM-Triumph im eigenen Land, zeigte die Erfolgskurve der Nationalmannschaft langsam, aber konstant nach unten.

Alle Anstrengungen Brands, dem entgegen zu steuern, schlugen fehl. Vor allem der vergebliche Kampf um eine Quote für deutsche Talente in den Bundesliga-Spitzenklubs frustrierte den Bundestrainer Jahr für Jahr mehr.

Aus heutiger Sicht hätte er sich eine Menge erspart, wenn er seinen Rückzug früher eingeleitet hätte. So aber sah es zuletzt nicht mehr so aus, als sei Heiner Brand noch wirklich Herr des Verfahrens. Nicht einmal mehr den Zeitpunkt, an dem die Nachricht seines Rücktritts an die Öffentlichkeit gelangte, hat er am Ende selbst bestimmt.