Köln (SID) - Der siebenmalige Tour-de-France Sieger Lance Armstrong hat die Frist für juristische Schritte gegen seinen ehemaligen Teamkollegen und geständigen Dopingsünder Floyd Landis verstreichen lassen. Nach kalifornischem Recht hatte Armstrong 365 Tage Zeit, gegen die im vergangenen Mai von Landis veröffentlichten Dopingvorwürfe gegen ihn vorzugehen. Diese Frist ist am Sonntag verstrichen.
"Wir haben nicht vor, noch mehr Zeit und Geld für Floyd Landis zu verschwenden", sagte Armstrongs Anwalt und Sprecher Mark Fabiani der Tageszeitung New York Daily News, "er ist eine so diskreditierte Person, dass es unmöglich wäre, ihn noch weiter zu diskreditieren."
Landis hatte mit seinem Dopinggeständnis einen großen Skandal ausgelöst, als er schwere Vorwürfe gegen Armstrong und weitere Mitglieder des US-Postal-Teams erhoben hatte. Insbesondere hatte Landis, dem 2006 wegen Dopings der Toursieg aberkannt worden war, von systematischem Sportbetrug im Team berichtet. Seither wird gegen den früheren US-Postal-Rennstall ermittelt, zahlreiche Ex-Fahrer mussten bereits vor der Grand Jury in Los Angeles aussagen.
Der Radsport-Weltverband UCI hatte Landis im Februar unter Androhung juristischer Konsequenzen aufgefordert, seine Aussagen zurückzunehmen - doch noch sind keine Klagen vonseiten der UCI bekannt geworden. Landis hatte im Zuge der Anschuldigungen gegen Armstrong behauptet, die UCI schütze bestimmte Fahrer. Ihn würde es nicht überraschen, wenn es beim Weltverband Bestechungen und Manipulationen gegeben habe.