Leverkusen Michael Ballack droht eine Strafe vom DFB wegen seiner Schmähgesänge gegen Köln. DerWesten sagt: Bestrafen!

Auch wenn er wohl nur noch ein Gnaden-Länderspiel macht, ist Michael Ballack Kapitän der Nationalmannschaft. Als solcher hat er eine Vorbildfunktion, die über die eines normalen Profis hinaus geht. Und mit dieser verträgt es sich schlecht, wenn Ballack – wie nach Leverkusens 2:0-Sieg gegen Schalke – auf den Zaun vor der Fankurve steigt und Schmähgesänge gegen den rheinischen Rivalen FC Köln anstimmt.

Sicher: Emotionen gehören zum Fußball. Es ist gut und wichtig, dass Spieler mit den Fans feiern. Nur: Ballack hat es nicht beim Feiern belassen. Man kann aber nicht auf der einen Seite Fair-Play predigen und auf der anderen aggressive Stadionstimmung bedienen. Deswegen muss Michael Ballack für seine unbedachte Aktion bestraft werden.

Ballack hat sich entschuldigt und seinen Ausrutscher mit der Euphorie nach dem Leverkusener Sieg erklärt. Eher war es wohl die Euphorie nach dem ersten Sieg seit langer Zeit, an dem Ballack maßgeblich beteiligt war. Denn nach seinen langen Verletzungspausen läuft Ballacks Zeit nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch im Verein langsam ab.

Menschlich ist Ballacks Verhalten also durchaus verständlich. Vor Strafe schützen darf das aber nicht.

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