Essen. . Der Trainer des FC Bayern München für die kommende Saison wird wohl Jupp Heynckes heißen. Den alten Jupp nennt Bayern-Präsident Uli Hoeneß schließlich einen Freund. Ein Kommentar.

Wenn Felix Magath über den Fußball spricht, treiben sogar auf seinem Tee Eisschollen. Die letzte Wahrheit auf dem Weg zum Erfolg scheint das kalte Gewerbemodell des Fremdenlegionärs der Trainerbranche aber doch nicht zu sein. Bei Tabellenführer Borussia Dortmund präsentiert sich das Spitzen-Triumvirat Watzke/Zorc/Klopp nicht nur als Zweckgemeinschaft. Und auch bei den aktuell wankenden, ansonsten aber meist gloriosen Bayern sehnt man sich offenbar nach ein bisschen fruchtbringender Kameradschaftlichkeit auf der Führungsebene.

Deshalb wohl wird der Trainer für die kommende Saison Jupp Heynckes heißen. Den alten Jupp nennt Bayern-Präsident Uli Hoeneß schließlich einen Freund. Und außerdem könnte es sein, dass der Mega-Ego-Louis van Gaal mit der Multi-Millionen-Elf nicht die Champions League erreicht. Und außerdem ist es schwierig, an einen anderen Coach von internationalem Format zu kommen, wenn keine Planungssicherheit im Königsklassenraum herrscht. Und außerdem hat man sich letztens die Finger am heißen Jungdynamiker Jürgen Klinsmann verbrannt. Deshalb: keine Experimente, lieber konservativ wählen.

Doch: Warum wird Heynckes wohl nach Bayern umziehen? Leverkusens Chance, in der Champions League zu spielen, ist doch größer als die des FCB.

Weil Heynckes von Bayer offensichtlich einmal zu oft dazu angehalten wurde, Michael Ballack einzusetzen. Das hat der Trainer mit dem Hinweis auf das Vertrauen, das ihm andere Spieler bei ihrer langsamen Rückkehr ins Team nach Verletzungen entgegengebracht hätten, feinsinnig-hinterhältig in seine Erklärung eingearbeitet. Aber natürlich wartet in München auch ein Freund.