Dortmund. .

Der Trainer des Tabellenführers Borussia Dortmund zeigt hohen Respekt vor älteren Kollegen. Seine wichtigste Arbeitsgrundlage heißt Vertrauen.

Mit Urteilen über Vorgänge in anderen Vereinen hält sich Jürgen Klopp gewöhnlich zurück. Am Montag machte der Trainer des Bundesliga-Tabellenführers Borussia Dortmund eine Ausnahme. Als Gast bei der Mitgliederversammlung des Verbandes Westdeutscher Sportjournalisten in Dortmund sprang er seinem Kollegen Felix Magath, dessen offizielle Entlassung beim FC Schalke 04 nur noch eine Frage von Zeit und Geld ist, unterstützend zur Seite. Klopp betonte zwar, er könne „zu der Geschichte auf Schalke überhaupt nichts sagen“, weil er die genauen Hintergründe nicht kenne, aber die Solidarität unter Trainern war ihm doch wichtig: „Felix ist ein netter Kollege. Es ist doch nicht neu, dass er Entscheidungen trifft, nach denen nicht die ganze Welt sagt: Hey, geil! Genauso ist es bei Louis van Gaal in München.“

Mut zum Risiko

Klopp zog ein sportliches Fazit: „Man kann es doch auch so sehen: Die Schalker stehen im Champions-League-Viertelfinale und im Finale des DFB-Pokals, und in der Bundesliga hat man das Gefühl, dass sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Was will man eigentlich mehr?“

Zum Trend, dass fast die halbe Liga „Klopp-Kopien“ sucht, sagte der dadurch Geadelte: „Es geht nicht um alt oder jung, sondern nur um gut oder schlecht. Und es gibt mehr gute Trainer, als man glaubt. Man muss nur Mut beweisen.“

Vor älteren Kollegen zeigt Klopp höchsten Respekt. Ausdrücklich erwähnte er das gute Verhältnis zum Leverkusener Jupp Heynckes, und bei Otto Rehhagel, der im Falle einer sofortigen Entlassung von Magath bis zum Saisonende in Schalke aushelfen könnte, geriet Klopp sogar ins Schwärmen: „Er ist einer der großartigsten Kerle, die ich jemals kennengelernt habe. Er hat mich, als ich ein ganz junger Trainer war, bei unserem ersten Treffen mit einer Wertschätzung behandelt, die ich niemals erwarten konnte.“

Den derzeitigen Erfolg seiner Borussen erklärte Klopp damit, dass „hier ein sensationelles Arbeiten möglich ist, weil wir uns alle vertrauen“. Dieses Gefühl entstehe nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch durch viele Gespräche mit der Vereinsführung und den Spielern. Auch er selbst brauche eine solche Wohlfühl-Atmosphäre. „Ich will erfolgreich sein, aber ich sage nicht: egal wie!“

Klopp bis 2014 beim BVB

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Eine Arbeitsauffassung, die konträr zu der von Felix Magath steht. Und die auch aufzeigt, wie Magath sich manches Problem hätte ersparen können. Das zu verdeutlichen, hatte Klopp allerdings definitiv nicht beabsichtigt.