Lausanne. Usain Bolt hat in Lausanne trotz Gegenwinds und Regen die Saisonbestmarke über 200m nur knapp verfehlt. Speerwerferin Steffi Nerius zeigte sich im Hinblick auf die WM in Topform.

Trotz Regen und Gegenwind hat Jamaikas Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt in einem furiosen 200-m-Rennen fast die Spitze der Weltrangliste erklommen. In 19,59 Sekunden fehlte dem Weltrekordler (19,30) am Dienstag bei Super-Grand-Prix der Leichtathleten in Lausanne nur eine Hundertstelsekunde an der Saisonbestzeit von Weltmeister Tyson Gay (USA/19,58). Bei 1,3m Gegenwind wurde 400-m-Olympiasieger LaShawn Merritt (USA) als Zweiter in 20,41 deklassiert.

"Ich bin noch nicht in absoluter Topform, die muss ich erst in Berlin erreichen", meinte der 22-Jährige mit Blick auf die Weltmeisterschaften (15.-23. August) in der deutschen Hauptstadt. Bolt hadert 2009 weiter mit den Bedingungen: "Meine bisherigen Läufe in diesem Jahr wurden stets vom Wind verweht."

Powell siegt in 10,07 Sekunden

Zuvor hatte sein Landsmann Asafa Powell, Bolts Vorgänger als 100-m-Weltrekordler, auf der kürzeren Sprintstrecke bei 1,8m Gegenwind in 10,07 Sekunden gesiegt.

Von 1,3m Gegenwind gestoppt wurde über 110m Hürden Kubas Olympiasieger Dayron Robles. Der Weltrekordler musste sich mit schwachen 13,18 Sekunden begnügen und verfehlte dabei seine Jahres-Weltbestmarke von 13,04 deutlich. Bei leichtem Rückenwind gewann dagegen Sally McLellan (Australien) ein großes Rennen über 100m Hürden in 12,60 vor Brigitte Foster-Hylton (Jamaika/12,64).

Speerwerferin Nerius mit persönlicher Saison-Bestleistung

Drei Tage nach ihrem sechsten deutschen Meistertitel siegte Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius auch beim glänzend besetzten Super-Grand-Prix der Leichtathleten in Lausanne/Schweiz. Dabei steigerte sie vor 13.000 Zuschauern ihre persönlicher Saison-Bestleistung auf 65,37m und kassierte 8000 Dollar.

Die 37-Jährige dominierte über Tschechiens Weltrekordlerin Barbora Spotakova (64,38), die im letzten Durchgang noch die Olympiadritte Christina Obergföll (Offenburg) abfing. Bei regnerischem Wetter enttäuschte die Ex-Europarekordlerin mit 62,31m wie bei der DM, führt mit 68,59m weiter die Weltrangliste an.

Mikonnen über 3000 Meter stark

Im Dreisprung verpasste die Kubanerin Yaregelis Savigne ihre Jahres-Weltbestmarke mit 14,91m um sechs Zentimeter. Über 400m Hürden wurde Jamaikas Olympiasiegerin Melaine Walker in 55,24 Sekunden nur Vierte beim Sieg der Amerikanerin Tiffany Ross-Williams in 54,73.

Ein starkes 3000-m-Rennen gewann Deresse Mikonnen (Äthiopien) in 7:37,62 Minuten gegen den Kenianer Elius Kipchoge (7:37,95).

Bayer nur Achter

Nur Achter mit schwachen 7,70m wurde drei Tage nach seinem 8,49-m-Satz von Ulm der Weltranglisten-Vierte Sebastian Bayer (Bremen). In einem wind- und regengeschädigten Wettbewerb kam auch Sieger Godfrey Mokoena (Südafrika) drei Tage nach seinem Afrika-Rekord (8,50) nur auf 8,05m und Weltranglisten-Spitzenreiter Dwight Phillips (USA/8,74) als Dritter nicht über 8,03m hinaus.

Unterbrochen wurde wegen Regens auch der Stabhochsprung, den Olympiasieger Steve Hooker (Australien) mit 5,75m gewann. Bester von fünf Deutschen war als Fünfter mit 5,60m Malte Mohr (Leverkusen), Tim Lobinger (München) riss die Anfangshöhe von 5,45.