Erfolg um jeden Preis zu suchen, hat Menschen schon immer angetrieben.
Und Sportler dazu verführt, selbst auf Kosten ihrer Gesundheit zu betrügen. Besonders verachtenswert aber ist es, wenn wehrlose Kreaturen manipuliert werden und sich die Liebe zum Pferd im Spitzensport zunehmend als Heuchelei entpuppt.
Erst zwei Wochen ist es her, da fühlte sich die Dressurreiterin Heike Kemmer zu Unrecht „mit den Springreitern in einen Topf geworfen”. Ausgerechnet Deutschlands Dressurkönigin Isabell Werth hat den Topf nun überkochen lassen.
Bislang waren Dopingfälle meist mit dem Hinweis heruntergespielt worden, den Pferden seien lediglich Salben nach Verletzungen verabreicht worden. Diesmal aber handelte es sich um ein nur in der Humanmedizin zugelassenes Beruhigungsmittel, das gewöhnlich der Narkosevorbereitung bei Patienten dient.
Wie betäubt reagierte gestern auch die Sportszene. Aber wie sagte doch der Springreiter-Olympiasieger Ludger Beerbaum? „Wir machen Leistungssport und keinen Streichelzoo.”
Es ist alles andere als zum Wiehern.