Hamburg. Derby-Held Gerald Asamoah wird dem FC St. Pauli am Samstag beim Spiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund fehlen. Eine schwere Knieprellung macht einen Einsatz des Angreifers am Wochenende unmöglich.

Die Rückkehr in den Signal-Iduna-Park wird für Gerald Asamoah ausfallen: Der Stürmer leidet an einer schweren Knieprellung, die seinen Einsatz am Samsatg beim Spiel gegen Borussia Dortmund unmöglich macht. Damit muss St. Pauli ohne seinen Derby-Helden und Siegtorschützen gegen den Hamburger SV zum Tabellenführer nach Dortmund reisen. Asamoahs Platz im Angriff wird voraussichtlich Marius Ebbers einnehmen.

Damit fällt das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen zwischen dem früheren Schalker Asamoah und Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller aus. Beide hatten sich in der Vergangenheit viele hitzige und wortreiche Duelle geliefert. Nicht verwunderlich: Galten und gelten beide Spieler doch als absolute Identifikationsfiguren ihrer Vereine und leben ihre Emotionen offen aus, Provokationen des Gegners eingeschlossen.

St. Pauli ist die beste Mannschaft der Rückrunde

Zumindest auf dem Papier ist alles klar, wenn ein Aufsteiger beim designierten Meister antreten muss. Nicht so, wenn der FC St. Pauli als beste Mannschaft der Bundesliga-Rückrunde und dem Selbstbewusstsein eines historischen Derby-Sieges (1:0) beim Stadtrivalen Hamburger SV zum Tabellenführer Borussia Dortmund reist. "Wir wollen mit einem Sieg in Dortmund den nächsten Schritt zu unserem Ziel, 40 Punkte plus, gehen", ließ Paulis Trainer Holger Stanislawski vor dem Auftritt in Dortmund.

Die Ausbeute des Underdogs von elf Punkten nach drei Siegen und zwei Unentschieden seit der Jahreswende haben auch bei BVB-Coach Jürgen Klopp Eindruck hinterlassen. "Sie haben auch in Hamburg leidenschaftlich gekämpft und ihr Spiel durchgezogen", resümierte der 43-Jährige. Doch Klopp weiß nur zu genau: Alles andere als der erste Heimsieg der Rückrunde wäre ein Rückschlag für die mit zehn Punkten Vorsprung vor Bayer Leverkusen führende Borussia.

"Wir haben in der Rückrunde auch noch nicht verloren und neun Punkte geholt, das ist nicht dramatisch schlecht. Außerdem haben wir in den letzten vier Spielen nur zwei Gegentore bekommen. Sollte wir diese Statistik aufrechterhalten, wäre das ein relativ großes Qualitätsmerkmal, und das ist für mich wichtig", ergänzte Klopp in Anspielung auf die zahlreichen vergebenen Torchancen. Nur zwei von 29 nutzte der BVB in den letzten Heimspielen gegen Stuttgart (1:1) und Schalke (0:0) sowie im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (1:1) und verlor sechs Zähler.

Auch Boll und Zambrano fehlen

Klopp hat im Vergleich zur Hinrunde mit noch anderen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Nach einigen Blessuren und Erkrankungen sprach der BVB-Trainer von einer "zerpflückten Woche". "Die Aufstellung kann ich nicht von der Trainingsbeteiligung abhängig machen", so Klopp. Dennoch rechnet er bis auf den gesperrten Neven Subotic mit der Anfangsformation des Gastspiels in Kaiserslautern. Möglicherweise wird Sebastian Kehl nach fünfmonatiger Verletzungspause erstmals wieder auf der Bank sitzen.

Dort wird auch St. Paulis Derby-Held Benedikt Pliquett Platz nehmen müssen. Denn gegen Dortmund wird vermutlich wieder Stammmkeeper Thomas Kessler zwischen den Pfosten stehen. "Für Dortmund habe ich mir ohnehin wieder etwas Verrücktes ausgedacht, Kloppo wird sich wundern", tönte Stanislawski. Allerdings folgte prompt die Hiobsbotschaft: St. Pauli muss auch auf Mittelfendspieler Fabian Boll verzichten. Ohnehin fehlt Verteidiger Carlos Zambrano wegen einer Gelbsperre. (sid)