SV Schermbeck -
Rot-Weiß 1:2 (1:1)

Die richtigen Spieler zu verpflichten, dazu braucht es nicht nur Fachkompetenz, sondern auch ein klein wenig Glück. Und das gleiche gilt ja auch bei den Ein- und Auswechslungen während eines Spiels. Nach Stand der Dinge darf man RWE-Trainer Waldemar Wrobel beides attestieren. Denn Mittelstürmer Benedikt Koep, der in der Winterpause vom 1. FC Kleve verpflichtet worden ist, kam in Schermbeck nach knapp einer Stunde ins Spiel, erzielte seinen ersten Treffer in der Punkterunde für die Rot-Weißen und sicherte seiner Mannschaft einen weiteren Auswärtssieg.

„Statistiken interessieren mich nicht“, hatte Wrobel stets geantwortet, wenn er auf die Torjäger-Qualitäten des Neuen angesprochen wurde. Koep hatte für Kleve in 17 Spielen schließlich nur einmal getroffen. An der Hafenstraße aber landete er im Verbandspokal gegen Wuppertal gleich einen sehenswerten Doppelpack. Und in Schermbeck hatte der Joker bei insgesamt 44 Spielminuten in der NRW-Liga schon die Quote seines Ex-Vereins erreicht.

RWE bleibt Spitzenreiter, aber es war ein hartes Stück Arbeit, das die Essener in der Volksbank-Arena leisten mussten. „Ich habe den Gegner zweimal beobachtet und wusste, was uns erwartet“, sagte Wrobel. Hätte er vor dem Anpfiff die Qualität des Gastgebers gelobt, wäre er vielleicht belächelt worden für das Understatement. Schermbeck ist schließlich Tabellenfünfzehnter.

„Wir waren heute auch nicht nicht so präsent und haben auch nicht so gut gespielt“, räumte Wrobel ein. Die gut 3000 Fans in der Volksbank-Arena – natürlich ein Rekord – staunten nicht schlecht über die agilen und engagierten Gastgeber. Vor allem SVS-Angreifer Seyit Ersoy wirbelte die Abwehr der Gäste einige Male durcheinander. „Wir hatten da einige Abstimmungsprobleme“, erkannte auch der RWE-Trainer. Und schon nach knapp einer Viertelstunde hatte das Folgen. Wieder erreichte ein langer Pass den SVS-Torjäger, der den Ball zum 1:0 über Torhüter Lamczyk ins Netz lupfte.

Der Favorit tat sich schwer, doch der aufgerückte Vincent Wagner glich alsbald aus dem Gewühl heraus aus. Nun war RWE wach und dominierte. Die Entscheidung ließ jedoch auf sich warten, so dass es kampfbetont und spannend blieb.

RWE: Lamczyk - Jasmund, Thamm, Wagner, Kuta - Brauer, Jensen, Lemke, Vennemann (59. Koep), Enzmann (61. Pilch) - Lenz (77. Tokat).Schiedsrichter: Darius Kudela (Leverkusen). Zuschauer: 3020.Tore: 1:0 Ersoy (14.), 1:1 Wagner (20.) 1:2 Koep (74.).