FRANKFURT/MAIN (SID) - Der frühere Nationalspieler Markus Baur hält Heiner Brand ungeachtet des WM-Debakels noch immer für den geeigneten Bundestrainer: "Ist er noch der richtige Mann? Ja, davon bin ich fest überzeugt", sagte Baur.

Abnutzungserscheinungen hat der Weltmeister von 2007 bei Brand, der seit 1997 im Amt ist, noch nicht erkannt - im Gegenteil: "Heiner hat sich in dieser langen Zeit weiterentwickelt. Er pflegt auch einen anderen Umgang mit den Spielern als etwa noch zu meiner Zeit", meinte der einstige Regisseur Baur, der derzeit als Trainer des Bundesligisten TuS N-Lübbecke fungiert. Baur und sein früherer Nationalmannschafts-Kollege Christian Schwarzer waren zuletzt immer wieder als mögliche Nachfolger von Brand ins Gespräch gebracht worden.

Die fehlende Hackordnung in der Nationalmannschaft sieht der 40-jährige Baur als mitentscheidenden Grund für die derzeitige Misere. "Wenn man es nüchtern betrachtet, dann fehlt eine klare Hierarchie. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen: Welcher Spieler soll denn, beispielsweise in den Auszeiten, das Wort ergreifen? In kritischen Situationen hat sich da keiner hervorgetan", meinte der 227-malige Nationalspieler.

Die DHB-Auswahl hatte bei der WM in Schweden in der vergangenen Woche nur Platz elf belegt und die Teilnahme am olympischen Qualifikationsturnier verpasst. Brand, der noch einen Vertrag bis 2013 besitzt, hatte seine Zukunft daraufhin offen gelassen.