Köln (SID) - Heiner Brand hat seine Zukunft als Handball-Bundestrainer vor dem Gespräch mit Verbandspräsident Ulrich Strombach und Vizepräsident Horst Bredemeier in Gummersbach weiter offen gelassen und einen Rückzug nicht ausgeschlossen. "Der Druck war für mich zuletzt an der Grenze des Erträglichen. Jetzt gibt es sogar Internet-Umfragen: Ist Brand noch der Richtige? Mit so etwas muss ich mich nicht befassen, das habe ich nicht mehr nötig. Außerdem steht ein Neuanfang an, und da muss man sich wirklich sehr genau fragen, ob man das will", sagte Brand im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Ob das Treffen wie geplant am Montag stattfindet ist noch offen. "Es gibt noch keinen endgültigen Termin. Wir haben nur gesagt, dass wir uns zeitnah zusammensetzen. Unser Präsident Ulrich Strombach ist noch bei der WM in Schweden. Daher könnte es auch sein, dass wir uns erst Dienstag oder Mittwoch treffen", sagte Bredemeier dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Samstagnachmittag.

Er selber habe schon eine Entscheidung getroffen, werde diese aber noch nicht verraten. Brand besitzt beim Deutschen Handball-Bund (DHB) noch einen Vertrag bis 2013. Zuletzt hatte er angekündigt, sich auch mit seiner Ehefrau und Freunden zu beraten. "Heiner ohne Handball? Das kann ich mir nicht vorstellen", sagte Brands Ehefrau Christel der Bild-Zeitung. Die Zeit sei hart, aber da müsse Heiner durch. Das müsse er schaffen, so Christel Brand.

Nach dem enttäuschenden elften Platz bei der WM in Schweden hat sich der 58-Jährige Brand zudem für eine deutsche Quote bei den Vereinen der Bundesliga ausgesprochen. "Ich habe zu Hause immer noch einen Artikel, den ich mir vor zwei, drei Jahren ausgeschnitten habe. Da stand, dass am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga bei 13 Mannschaften fünf oder mehr Deutsche in der Startformation standen. Da müssen wir auch hin", meinte der Weltmeistercoach von 2007.