Ihr größter Fan sitzt im Weißen Haus: Wenn die Chicago Bears im Play-off-Halbfinale der National Football League (NFL) ihren Erzrivalen Green Bay Packers empfangen, wird selbst Barack Obama die Amtsgeschäfte für ein paar Stunden ruhen lassen. "Sollten die Bears gewinnen, reise ich zum Super Bowl nach Dallas. Daran gibt es gar keinen Zweifel", sagt der US-Präsident, der in Chicago einst seine politische Karriere begann und glühender Anhänger des Teams um Quarterback Jay Cutler ist.
Seit ihrem bisher einzigen Super-Bowl-Triumph vor 25 Jahren konnten die Bears nur ein weiteres Mal ins NFL-Endspiel einziehen. 2007 hatte man gegen die Indianapolis Colts jedoch kaum eine Chance. Auch im insgesamt 182. Duell mit Green Bay geht man bei den Buchmachern trotz des Heimvorteils als Außenseiter ins Rennen. Neben dem Ticket für den Super Bowl am 6. Februar in Dallas geht es um jede Menge Prestige. Beide Städte sind nur rund 300 Kilometer voneinander entfernt.
"Wir mögen sie nicht, sie mögen uns nicht. Wir werden uns dieser Herausforderung stellen", meint Bears-Linebacker Brian Urlacher. Viel wird von der Tagesform Cutlers abhängen. Der 27-Jährige kann Spiele allein entscheiden - sowohl für, als auch gegen sein Team. Während Cutler das Spektakuläre liebt, steht Packers-Spielmacher Aaron Rodgers im Regelfall für kalkulierte Aktionen und führte seine Mannschaft so schon zu zwei Auswärtssiegen in den laufenden Play-offs.
Im anderen Halbfinale stehen sich derweil ebenfalls am heutigen Sonntag die Pittsburgh Steelers und die New York Jets gegenüber. Die New Yorker hatten im Viertelfinale die New England Patriots besiegt und damit die Super-Bowl-Träume des einzigen deutschen NFL-Profis Sebastian Vollmer beendet.