Peder Pedersen, Mitglied des Anti-Doping-Komitees des Radsport-Weltverbandes UCI, rechnet fest mit einer langen Sperre für Alberto Contador. "Nach derzeitigem Informationsstand hat er eine Straftat begangen, die eine Sperre von zwei Jahren nach sich zieht. Ich denke nicht, dass er in diesem Jahr bei der Tour de France fahren wird", sagte Pedersen dem TV-Sender TV2 Fyn.

Momentan liegt der Fall des positiv auf Clenbuterol getesteten Tour-Siegers beim spanischen Radsport-Verband (RFEC). Dieser muss bis Mitte Februar über ein Strafmaß entscheiden. Ist dies nach Auffassung der UCI zu gering, kann der Weltverband vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.

Damgaard: "Der Fall ist noch nicht abgeschlossen"

Contadors Rennstall Saxo Bank zeigte sich über Pedersens Äußerung verärgert. "Um ehrlich zu sein, ist so ein Kommentar sehr ungünstig. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen", sagte Sprecher Anders Damgaard. "So lange ein Urteil aussteht, sollten die beteiligten Parteien schweigen."

Die UCI wollte sich nicht zu Pedersens Worten äußern. "Wir erwarten die Entscheidung des RFEC. Dann haben wir einen Monat Zeit, um zu entscheiden, ob wir das Urteil akzeptieren oder nicht", sagte Sprecher Enrico Carpani.

Sollte Contador schuldig gesprochen werden, droht ihm die Aberkennung seines dritten Tour-Sieges. Der Spanier war am zweiten Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt des vergangenen Jahres positiv getestet worden, hatte das Ergebnis jedoch stets mit dem Verzehr von verunreinigtem Fleisch erklärt.