Essen. US-Sportlerin Lindsey Vonn wurde für ihr Comeback mit 40 angefeindet. Das macht sie jetzt zurecht zum Thema. Ein Kommentar.
Die hat doch einen „Vollschuss“ sagt einer. Sie sei ein „Fall für den Psychologen“, eine andere. Die Reaktionen waren heftig, als Ski-Legende Lindsey Vonn ankündigte, es mit einem Comeback auf der Piste zu versuchen. Und das waren die öffentlichen Einlassungen der Szene. Man darf getrost davon ausgehen, dass die Kommentare in den Sozialen Medien, all die direkten Nachrichten, die nie den Weg an die Öffentlichkeit fanden, ein gutes Stück weiter unter der Gürtellinie landeten – und das gilt oft wortwörtlich.
Umgang in den Sozialen Medien: Noch immer hässliche Probleme
Lindsey Vonn hat jetzt in den Sozialen Medien reagiert, schrieb „Die letzten Wochen waren hart.“ Und das war vermutlich eine sehr vornehme Reaktion. Dass sie sich dennoch zur Rechtfertigung genötigt fühlte, es „einzig die Liebe zum Sport war“, die sie antrieb, verstärkt den Eindruck, dass beim Umgang mit Sportlerinnen sehr grundsätzliche, teils sehr hässliche Probleme bestehen. Vonn und andere Sportlerinnen wehren sich mittlerweile immerhin. Deutlich und öffentlich
Selbstverständlich müssen SportlerInnen sich Kritikern stellen. Für ihre Leistung. Oder, wenn sie groben Unsinn von sich geben. Das Urteil darf hart ausfallen, aber sachlich sollte es bleiben.
Lindsey Vonn: Kritik trifft die Falsche
Um zu Lindsey Vonn und ihre „Unverschämtheit“, mit 40 noch einmal in den Ski-Zirkus zurückkehren zu wollen, zurückzukommen: Dass die US-Amerikanerin bei Comeback mithalten konnte, ist nicht ihr Problem. Trainer und Funktionäre im alpinen Skisport haben, der Eindruck drängt sich auf, es nicht geschafft, einen Generationenwechsel hinzubekommen. Das wäre mal ein schönes Thema, das die Szene kritisch begleiten könnte.