Gelsenkirchen. Nach einem turbulenten Jahr möchte Toni Kroos kürzertreten. Der frühere Nationalspieler zieht sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurück.
Champions-League-Sieg mit Real Madrid, Europameisterschaft mit Deutschland, Karriereende, Gründung der Icon League. Hinter Toni Kroos liegt ein ereignisreiches Jahr. Um dieses zu verarbeiten, wird sich der Weltmeister von 2014 vorerst aus der Öffentlichkeit zurückziehen.
„Ich möchte mich in den nächsten Monaten nicht unbedingt groß in Zeitungen sehen oder zitiert wissen“, erklärte Kroos im Podcast „Einfach mal luppen“, den er gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt. „Das war jetzt einfach dauerhaft so. Deswegen habe ich auch Einladungen und Anfragen für die nächsten Monate abgesagt, weil es dann einfach irgendwann mal gut ist.“ In den ersten drei Monaten des neuen Jahres wolle er eine Auszeit nehmen.
Ex-Fußballer Toni Kroos möchte „einfach mal eine Zeit raus“
Anschließend soll die Icon League, eine von Kroos und weiteren Prominenten ins Leben gerufene Kleinfeld-Liga, in die zweite Saison gehen. Bis dahin lässt Kroos auch seinen Podcast ruhen. „Es war ein sehr, sehr volles, besonderes Jahr. Es war aber natürlich auch so, dass ich über einen sehr, sehr langen Zeitraum öffentlich besonders präsent bin“, sagte der langjährige Mittelfeldspieler von Real Madrid.
Kroos weiter: „Wer mich in meiner Grundeinstellung kennt, der weiß, dass ich das eigentlich nie so gesucht habe. Egal, was man sagt: Es ist präsent und breit aufgenommen.“ Das sei grundsätzlich ein gutes Zeichen. „Aber da möchte ich einfach für mich mal eine Zeit raus.“
Zuvor verriet Kroos noch, welcher Moment ihm in diesem Jahr besonders in Erinnerung geblieben ist: „Wenn ich einen Tag rausnehme, nehme ich das Abschiedsspiel im Bernabéu. Sogar noch über dem, was eine Woche später im Champions-League-Finale war, was auch wieder Wahnsinn war.“
Seine Begründung: „Was da an Liebe zurückgekommen ist, war wirklich mehr wert als jeder Titel – was da hinterlassen wurde, was für ein Gefühl bei den Menschen. Mit welchem Gefühl man dieses Stadion verlassen hat. Man hat es geschafft, das so zu beenden, dass man wirklich durch das ganz große Tor geht und auch immer wieder durch dieses ganz große Tor zurückkommen kann, weil man für immer in den Herzen der Menschen bleibt.“ (ea)