Essen. Manchester City und Paris hinken den Ansprüchen hinterher. Traditionsklubs stehen dafür oben, doch für Romantik ist kein Platz.
Auf Paris Saint-Germain hat man immer ein wenig genauer hingeschaut. Glamour zieht eben Augen an: erst David Beckham und Zlatan Ibrahimovic, dann Neymar und schließlich Kylian Mbappé. Im vergangenen Sommer hat PSG Stürmerstar Mbappé an Real Madrid verloren, und damit neben viel Relevanz auch offensichtlich unersetzbare sportliche Qualität.
Würde Mbappé noch im blauen Pariser Trikot Übersteiger machen, würde man deutlich hämischer an die Seine blicken. So geht ja fast unter, dass PSG droht, die K.o.-Runde in der neu strukturierten Champions League zu verpassen. Egal zu sein, nichts verachten die Eigentümer des Klubs aus dem Staat Katar mehr.
Auch bei den Vereinen von Red Bull läuft es nicht rund
Auch beim anderen Klub, der mit Petro-Millionen aus der Wüste vollgepumpt ist, läuft es nicht. Trainer Pep Guardiola erlebt eine für ihn vollkommen neue Krise, erst am Dienstag verspielte Manchester City eine 3:0-Führung gegen Feyenoord Rotterdam. Die beiden Klubs, die das Fußball-Establishment aufmischen wollten, schwächeln. Genauso übrigens die Vertreter Red Bulls aus Salzburg und Leipzig, die weit davon entfernt sind, um europäische Trophäen mitzuspielen.
An der Tabellenspitze der Champions League stehen derzeit altbekannte Namen. Mit Inter Mailand, dem FC Barcelona und dem FC Liverpool hat die Königsklasse, die hypermodern sein will, plötzlich wieder eine Menge Nostalgie zu bieten. Nur ein Gedanke wäre naiv: diese Klubs zu romantisieren. Inter und Liverpool werden von Investoren aus den USA gesteuert. Barca gehört zwar offiziell seinen Mitgliedern, hat aber die Kommerzialisierung in den vergangenen Jahren auf die Spitze getrieben. Die Fußballherzen berühren sie dennoch mehr als die Neureichen.