Sinsheim. Neun Punkte aus zehn Ligaspielen waren zu wenig. Die TSG Hoffenheim reagiert auf den Fehlstart und setzt Cheftrainer Matarazzo vor die Tür.

Die Worte von Andreas Schicker ließen nichts Gutes erahnen. „Fakt ist, dass wir nach zehn Spielen neun Punkte haben“, sagte der neue Sport-Geschäftsführer der TSG Hoffenheim am Sonntag nach dem dürftigen 0:0 gegen Augsburg, „wenn du diesen Schnitt spielst, bist du in Abstiegsgefahr. Das ist der Schnitt, der am Ende nicht ausreichend ist. Es ist so, dass wir uns zusammensetzen und alles analysieren.“ 

Die Analyse ist abgeschlossen. Ergebnis: Cheftrainer Pellegrino Matarazzo verlässt die TSG mit sofortiger Wirkung. Schon länger hielten sich die Trennungsgerüchte, die Nullnummer gegen die Fuggerstädter zwang Schicker und Co. endgültig zum Handeln. Zu wenig war das, was die Mannschaft des 46 Jahre alten US-Amerikaners in der laufenden Saison bisher angeboten hat.

TSG-Sportchef Schicker: „Fehlende Konstanz“

„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, zumal ich in den vergangenen Wochen seit meinem Amtsantritt einen sehr guten und offenen Austausch mit Rino hatte“, wurde Schicker in der TSG-Mitteilung zitiert. „Allerdings haben nun mehrere Faktoren dazu geführt, die Zusammenarbeit mit Rino als Cheftrainer zu beenden. Wir haben mit neun Punkten nach zehn Spielen zum aktuellen Zeitpunkt in der Bundesliga nicht nur zu wenig Zähler auf dem Konto, auch die fehlende Konstanz in den Leistungen in dieser Saison hat zu unserer Entscheidung beigetragen.“

Die Kraichgauer Krise in Zahlen: Neun Punkte aus den ersten zehn Bundesligapartien, Tabellenplatz 15. Setzt sich die Misere fort, wird das eine ganz harte Spielzeit für Hoffenheim. Der Abstiegskampf droht – wie von Schicker angemahnt. Übernehmen könnte jetzt ein alter Bekannter des Sportchefs. Christian Ilzer gilt als heißer Kandidat auf die Matarazzo-Nachfolge. Noch steht der 47-jährige Erfolgscoach aus Österreich bei Sturm Graz unter Vertrag, führte den SK vergangene Saison zur Meisterschaft und in die Champions League. Dort war bis Anfang Oktober auch Landsmann Schicker tätig.