Paris. Um Boxerin Imane Khelif ist bei Olympia eine Geschlechter-Debatte entbrannt. Die 25-Jährige warnt vor den Folgen und dankt dem IOC.
Die im Zentrum einer aufgeheizten Geschlechter-Debatte stehende Olympia-Boxerin Imane Khelif fühlt sich in ihrer „menschlichen Würde“ verletzt und hat ein Ende der Diskussionen gefordert. „Ich sende eine Botschaft an die Menschen in der Welt, damit sie aufhören, Athleten zu mobben, weil es Auswirkungen hat, massive Auswirkungen“, sagte die 25 Jahre alte Algerierin in einem Interview des Video-Portals SNTV. „Es kann Menschen zerstören, es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand von Menschen töten.“
Khelif und Lin Yu-Ting aus Taiwan dürfen bei den Olympischen Spielen in Paris starten, obwohl sie zuvor nach bislang nicht näher erklärten Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht mehr anerkannt wird, ausgeschlossen worden waren. Beide hatten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und „im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile“ gehabt. Dies hatte rund um die Kämpfe der beiden in Paris eine scharf geführte Debatte ausgelöst.
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„Olympia-Boxerin Imane Khelif“: Gerechtigkeit“ durch IOC-Entscheidung
Beide Boxerinnen stehen im Olympia-Halbfinale und haben damit mindestens Bronze sicher. Sie stehe in Kontakt mit ihrer Familie und hoffe, dass diese nicht zu sehr von der Diskussion um sie betroffen sei, sagte Khelif. „Sie machen sich Sorgen um mich. So Gott will, wird diese Krise in einer Goldmedaille gipfeln, das wäre die beste Antwort.“ Am Dienstag kämpft Khelif im Halbfinale um den Einzug ins Finale und die Chance auf den Olympiasieg.
Dem IOC dankte Khelif für seine Entscheidung, sie und Lin bei den Spielen in Paris starten zu lassen. „Ich weiß, dass das IOC mir Gerechtigkeit gegeben hat und ich bin zufrieden mit diesem Mittel, weil es die Wahrheit zeigt“, sagte die Algerierin. Das IOC hatte den vorherigen Ausschluss der beiden Boxerinnen eine „willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren“ genannt und ließ Lin und Khelif in Paris teilnehmen. (dpa)