Mönchengladbach. Leroy Sané, Flügelstürmer des FC Bayern München, kehrte gegen Griechenland zurück und meldet Ambitionen für die deutsche EM-Elf an.

Keine zwei Stunden war das letzte Testspiel vor der Heim-EM gegen Griechenland (2:1) vorbei, da wurde Julian Nagelsmann mal wieder über die Integrationsdebatte in Deutschland befragt. Diesmal ging es allerdings nicht über die umstrittene Umfrage des WDR zum Thema Migration in der Nationalmannschaft, sondern um die Integration eines Fußballers, der an guten Tagen das Potenzial zum Star der Europameisterschaft hat: Leroy Sané.

Der Flügelstürmer des FC Bayern München stand beim Sieg gegen Griechenland am Freitagabend erstmals seit seiner Roten Karte in Österreich Ende November wieder für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz. Es war zwar keiner dieser Tage, an dem Sané zum Unterschiedsspieler aufstieg. Doch der Unterschied zwischen der ersten Halbzeit ohne und der zweiten Halbzeit mit Sané war deutlich. Und das hatte auch mit dem 28-Jährigen zu tun, der das deutsche Spiel verstärkt auf die Flügel verlagerte und von dort auch das 1:1 durch Kai Havertz vorbereitete.

Julian Nagelsmann macht Sané Hoffnung auf Startelf

„Leroy hat es gut gemacht“, sagte Nagelsmann kurz und knapp, ehe er sich der Integrationsdebatte widmete. Wie er Sané in die Mannschaft integrieren könne, wurde der Bundestrainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gefragt. Wieder eine kurze, knappe Antwort: „Einfach spielen lassen“, sagte Nagelsmann und grinste.

Florian Wirtz, eine der deutschen EM-Hoffnungen.
Florian Wirtz, eine der deutschen EM-Hoffnungen. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Sollte Sané seine anhaltende Schambeinproblematik nicht behindern, wird er bei der EM viel Spielzeit bekommen. Dass es schon für die Startelf gegen Schottland reicht, ist unwahrscheinlich, aber durchaus möglich. Nagelsmann betonte, dass 13 Feldspieler aktuell für die Anfangsformation infrage kommen. Neben der Startelf von Freitagabend, die aller Voraussicht nach auch gegen Schottland beginnen wird, haben auch Sané, Pascal Groß und Niclas Füllkrug die Chance, in den Gruppenspielen zu starten. „Die Startelf werden wir an den Gegner anpassen“, sagte Nagelsmann.

Nagelsmann rechnet bei der EM mit tiefstehenden Gegnern

Der Bundestrainer rechnet wie gegen die Griechen auch in der Gruppe mit Schottland, Ungarn und der Schweiz mit überwiegend tiefstehenden Mannschaften. Sané ist dann ebenso eine Option wie Füllkrug im Sturmzentrum, wenn die deutsche Mannschaft vermehrt über die Außen und mit Flanken agieren will. Zunächst aber will Nagelsmann in den zu erwartenden Geduldsspielen mit den wendigen Zehnern Florian Wirtz und Jamal Musiala beginnen. „Jeder Spieler weiß, dass wir sechs Spieler für die Zehn haben, die alle ihre Stärken haben. Und jeder weiß, dass er keine Garantie hat zu spielen“, sagte Nagelsmann.

Gute Chancen zu spielen hat seit Freitagabend wieder Sané. Weil er etwas hat, was im deutschen Kader kein anderer hat. Will Nagelsmann ihn in die Startelf integrieren, müsste er Wirtz, Musiala oder Kapitän Ilkay Gündogan opfern. Welche Entscheidung der Bundestrainer trifft, ist offen. Klar ist nur eines: Er wird Sané integrieren.  

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